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Fahrradverkehr fördernWählergemeinschaft in Rösrath stellt Mobilitätskonzept vor

Lesezeit 3 Minuten
Der Radweg am Schulzentrum Rösrath. Rechts im Bild ist ein Fahrradfahrer zu sehen.

Der Radweg am Schulzentrum Rösrath. Wenn es nach der Wählergemeinschaft geht, soll der Radverkehr in Rösrath einen höheren Stellenwert bekommen.

75 Seiten umfasst das Positionspapier der Wählergemeinschaft „Zusammen Leben Rösrath“. Geplant ist ein öffentlicher Dialog.

Anstöße geben für eine veränderte Mobilität, aber auch eine andere Gestaltung des öffentlichen Raums und der Verkehrsflächen: Das will die Wählergemeinschaft „Zusammen Leben Rösrath“ (ZLR) mit einem Mobilitätskonzept. Die Beteiligten haben sich viel Arbeit gemacht und ein 75 Seiten starkes Papier unter dem Titel „Öffentlicher Raum und Mobilität – Impulse für Rösrath“ vorgelegt. Es soll aber kein komplett fertiger Vorschlag sein, sondern Ideen liefern und zur Diskussion mit allen Interessierten anregen, insbesondere auch in der Kommunalpolitik.

Geplant ist eine öffentliche Veranstaltung noch vor den Sommerferien, als „Einladung zum Dialog“, so der ZLR-Vorsitzende Giselher Dick. Bisher sei Rösrath „eine sehr autofreundliche Stadt“, stellt er fest. Im Gegensatz dazu sei es das Ziel von ZLR, eine „gleichberechtigte Teilhabe“ von Fußverkehr, Radverkehr und Autos zu erreichen. So sei etwa der Radverkehr danach zu beurteilen, welches Potenzial er habe – nicht nach der bisherigen Radfahrer-Zahl, erklärt Christian Oestreich. In Rösrath gebe es bisher wenig Radverkehr, weil die Bedingungen dafür ungünstig seien: „Wenn Menschen sich unsicher fühlen, fahren sie nicht Fahrrad.“

Mobilitätskonzept Rösrath sieht Tempo 30 innerorts vor

Vor diesem Hintergrund strebt ZLR eine veränderte „Verteilung des öffentlichen Raums“ an, wie Ratsherr Mitch Lambrecht sagt. Zu den konkreten Vorschlägen, die ZLR formuliert, gehören Tempo 30 als „innerörtliche Regelgeschwindigkeit“, mehr Platz für Radwege und -streifen, mehr Zebrastreifen, eine klare Wegeführung für den Radverkehr und auch der Verzicht auf Kfz-Stellplätze entlang der Hauptstraßen in den Ortszentren. Dabei sei mehr möglich, als in Rösrath oft eingeräumt werde, erklärt Oestreich.

So will ZLR beantragen, dass der Stadtrat eine „Klimanotlage“ für die Stadt Rösrath feststellt – auch damit ließen sich Entscheidungen begründen. Bei den bisherigen Radwegen stellen die ZLR-Aktiven fest, dass in Rösrath meist nur Minimalstandards erfüllt seien, etwa bei der Breite, das müsse sich ändern.

Auch beim Wechsel von der Straße zum Radweg und umgekehrt werde die Radfahrerin allein gelassen. Beispiel Sommerberg: Beim Abbiegen von der Hauptstraße auf den Geh- und Radweg Am Sommerberg sei unklar, wo entlangzufahren sei, ähnlich sei es beim Abbiegen vom Sommerberg in die Bensberger Straße. Klarheit fehle an vielen Stellen.

Für die Ortszentren fordert ZLR mehr Platz für alle Verkehrsarten, aber auch für Außengastronomie – durch den Verzicht auf Kfz-Parkplätze. Ein Verzicht auf Parkplätze schaffe „Aufenthaltsqualität“, so ZLR-Fraktionschefin Cordula Dick, so würden die Zentren attraktiver. Auch bei Querungshilfen und Zebrastreifen sei mehr möglich, als die Stadt einräume, sagt Lambrecht. So sei am Bahnhof Rösrath, Ausgang Bensberger Straße, nun eine Querungshilfe anvisiert – zuvor wurde sie lange Zeit abgelehnt. Ein Zebrastreifen sei jedoch vorzuziehen, weil er klare Rechte für Fußgänger schaffe.


Bis 2030 klimaneutral

Als Folge des Klimawandels soll der Stadtrat feststellen, dass „eine existenzielle Klimanotlage auch die Stadt Rösrath erreicht“ habe. Damit sollen Maßnahmen zur Milderung der Klimafolgen „hohe Priorität“ haben.

Diesen Antrag stellt ZLR für den Zukunftsausschuss (31. Mai). Rösrath solle, so die Forderung, bis 2030 eine klimaneutrale Kommune werden. (tr)