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Mindestens 100 SchülerAnmeldefrist für Rösrather Gesamtschule endet am Freitag

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Hohe Attraktivität hat die einst umstrittene Gesamtschule, weil es möglich ist, auf verschiedenen Leistungsniveaus zu lernen.

Rösrath – Der Countdown läuft, Eltern, Schüler und Politiker schauen gespannt auf das Anmeldeverfahren für die neue Gesamtschule. Nur noch bis Freitag haben Eltern Zeit, ihr Kind anzumelden an der neuen Schulform, die dann zum Schuljahr 2020/21 starten soll.

Das Verfahren

Will eine Kommune eine Gesamtschule gründen und die politischen Gremien haben entsprechende Beschlüsse gefasst, beginnt in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung ein Verfahren, bei dem zunächst in Workshops ein Rahmenkonzept für die neue Schule, das Raumkonzept und deren Besonderheiten erarbeitet werden.

Anschließend erfolgen Informationsveranstaltungen an allen Grundschulen, Eltern und Öffentlichkeit werden über den Stand der Schulgründung informiert. Danach beginnt das konkrete Genehmigungsverfahren mit der Bezirksregierung in Köln, die dann grünes Licht gibt für ein Anmeldeverfahren zu einer Gesamtschule.

Das Anmeldeverfahren für Rösraths Gesamtschule wurde vorgezogen, so dass Eltern bei einer zu geringen Anmeldezahl ihr Kind an einer anderen Schule anmelden können. Werden 100 Kinder angemeldet, genehmigt die Bezirksregierung die Gründung der Schule.

Von der Bezirksregierung in Köln war am Montag noch keine konkrete Zahl zu den Anmeldungen zu bekommen, da die zuständige Dezernentin nicht erreichbar war, und die Stadt Rösrath hat Weisung aus Köln, keine Zahlen zu nennen. „Die Tendenz ist gut“, sagte Rösraths 1. Beigeordneter Ulrich Kowalewski auf Anfrage, und berichtete von hohem Interesse der Eltern: „Am ersten Anmeldetag hatten wir große Resonanz.“

Gesamtschule soll Freiherr-vom-Stein-Realschule ersetzen

Mindestens 100 Kinder müssen bis zum Fristende am 7. Februar angemeldet sein, damit die neue Schulform wie geplant starten kann. Politik und Verwaltung sind jedoch zuversichtlich, dass diese Anzahl an Anmeldungen zustande kommt und die Gesamtschule ab dem Sommer mit vier Parallelklassen beginnen kann. Auch Regierungspräsidentin Gisela Walsken (SPD) hatte bereits Anfang 2019 nach einer vorausgegangenen Umfrage unter den Eltern von Grundschülern von Ende 2018 festgestellt, sie habe keine Sorge, dass die Mindestzahl von 100 Eltern erreicht werde.

Der Eingang zur Nelson-Mandela-Gesamtschule.

Geplant ist, dass die neue Gesamtschule Zug um Zug die Realschule im Freiherr-vom-Stein-Schulzentrum ersetzt. Werden genügend Kinder für die Gesamtschule angemeldet, so dass diese zum Schuljahr 2020/21 starten kann, nimmt die Rösrather Realschule keine neuen Schüler für Klasse 5 auf. Die angestrebten Abschlüsse können die Schüler der Realschule aber noch machen.

„Einzig mögliche Form der Beschulung“

Die Bauarbeiten, die das Schulzentrum Rösrath auch für den Ganztagsunterricht fit machen sollen, laufen aktuell. Die Gesamtschule arbeitet nach dem Konzept des gebundenen Ganztags, an mindestens drei Tagen wird auch am Nachmittag unterrichtet.

Die Veränderungen

In den vergangenen Jahren hat sich die Schullandschaft gewandelt, und zwar zugunsten der Gesamtschulen. Die Schülerzahlen an Haupt- und Realschulen sanken, die Gesamtschule mit ihren Möglichkeiten, verschiedene Schulabschlüsse an einer Schule zu erwerben, gewannen an Attraktivität.

In Bergisch Gladbach wurde 2013 bereits die zweite Gesamtschule gegründet, die Nelson-Mandela-Gesamtschule die Hauptschule Ahornweg und die Marie-Curie-Realschule liefen damit Jahrgang für Jahrgang aus.

Anders im benachbarten oberbergischen Kreis: Dort scheiterte die Gründung einer Gesamtschule, zu wenig Kinder wurden angemeldet. (jer)

Bereits 2019 hatte es in Rösrath die „Projektgruppe Gesamtschule Rösrath“ gegeben, um der neuen Schule ein zukunftsweisendes Format in einem Rahmenkonzept zu geben. Dieses Rahmenkonzept ist wesentlicher Teil des Genehmigungsverfahrens zur Gründung der neuen Schule. Auch die Politik steht parteiübergreifend zu der neuen Schulform, in der Stadtratssitzung im Dezember bezeichnete CDU-Fraktionschef Erhard Füsser die Gesamtschule als „einzig mögliche Form der Beschulung“ –zusätzlich zum Gymnasium.

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Noch bis einschließlich Freitag, 7. Februar können Eltern ihr Kind an der neuen Gesamtschule anmelden, täglich von 8 bis 13 Uhr, am heutigen Dienstag und am Donnerstag, 6. Februar, zusätzlich von 14 bis 18 Uhr, im Gebäude der Realschule im Raum E 58. Heute, Dienstag, ist Sabine Kreutzer, Schulleiterin der Marie-Kahle-Gesamtschule in Bonn, in Raum E 58 präsent und berät Eltern. Schriftliche Nachricht, ob ihr Kind an der Gesamtschule aufgenommen wird, erhalten Eltern bis Freitag, 14. Februar. Die Anmeldung am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium erfolgt vom 17. Februar bis 13. März im Sekretariat.