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Rösrather Kämmerer-ProblemEin Ende der Misere ist nicht in Sicht – Ein Kommentar

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Die neue Chefin im Rösrather Rathaus: Bondina Schulze.

Rösrath – Die Hängepartie geht weiter. Nach der Absage des Ende Juni ausgewählten neuen Rösrather Kämmerers werden jetzt die Folgen deutlich spürbar. Angesichts der seit fast elf Monaten unbesetzten Kämmerer-Stelle und weiterer offener Stellen in der Kämmerei kann die Stadt Rösrath vorerst keinen Haushalt für 2022 erarbeiten – anders als geplant.

Die personellen Engpässe beeinträchtigen also die Handlungsfähigkeit der Stadt. Das müsste nicht so sein, die Probleme sind hausgemacht. Die Hauptverantwortung dafür liegt bei Bürgermeisterin Bondina Schulze. Bei ihrer Bewerbung für das Bürgermeisteramt wies sie auf ihre fachliche Erfahrung im Personalmanagement hin, nach ihrem Amtsantritt wollte sie daher eigene Akzente setzen beim Personal der Stadtverwaltung.

Rösrather Kämmerer: Stelle eigentlich sehr begehrt

Die Beratung über eine neue Struktur der Verwaltungsspitze zog sich dann über fünf Monate hin, in dieser Zeit blieb der Spitzenjob in der Kämmerei verwaist. Ob sich das Warten gelohnt hat, ist umstritten: Im Stadtrat gibt es durchaus Stimmen, die Schulzes neue Struktur für schlechter halten als die alte.

Als dann endlich die Neuausschreibung der Kämmerer-Stelle erfolgte, konnte die Stadt schnell einen Bewerber auswählen – denn das Interesse an Stellen in der Umgebung der Metropole Köln ist groß. Doch es folgte die nächste Verzögerung, die Schulze zu verantworten hat: Wegen Zusagen an den erfolgreichen Bewerber, die zumindest als solche verstanden werden konnten und dann nicht eingehalten wurden, wollte der frisch gekürte Kämmerer seine Stelle dann doch nicht antreten. Die Stelle musste erneut ausgeschrieben werden.

Schulze bleibt Veränderungen schuldig

Dass die Stadt über diesen Vorgang nicht offensiv informierte, sondern abwartete, bis die Nachricht auf Umwegen in die Lokalpresse kam, ist im übrigen auch kein Ruhmesblatt. Da fehlt es an einer angemessenen Öffentlichkeitsarbeit der Stadt. Das hat Schulze immerhin erkannt, sie will im „Büro der Bürgermeisterin“ dafür eine Stelle schaffen. Das ist seit Anfang April bekannt. Doch auch bei dieser Personalie lässt die Umsetzung auf sich warten.

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Abgerundet wird das Bild einer mangelhaft funktionierenden Rösrather Verwaltungsspitze mit der geplanten Mediation, die einen Weg weisen soll aus den dort herrschenden Problemen – insbesondere den persönlichen Schwierigkeiten zwischen der Bürgermeisterin und dem Ersten Beigeordneten. Die Fachbereichsleiterinnen und Fachbereichsleiter, die gute Arbeit machen, sehen ihr eigenes Handeln dadurch beeinträchtigt. Ein Ende der Misere ist nicht in Sicht.