Tag sieben der SommertourZum Finale mit dem Kanu über die Sülz
- Zum Finale der Sommertour machen sich zwei Reporter der mobilen Redaktion mit dem Kanu auf den Weg.
- Über die Sülz fahren sie nach Untereschbach.
- Dann geht es mit dem Fahrrad weiter zum Hoffnungsthaler Markt.
Rhein-Berg – Ob das Boot noch dicht ist? Egal, wir versuchen’s. Wenn es sinkt, werden wir aus der sommerlichen Sülz schon noch herauskommen.
Während die Reporter an der mobilen Redaktion vor der Regionalfiliale der Kreissparkasse Köln in Rösrath-Hoffnungsthal mit den ersten Lesern am Stand sprechen, wollen zwei ihrer Kollegen das oberhalb gelegene Sülztal auf Overather Stadtgebiet mal mal ganz anders erfahren: auf einer von Rhein-Bergs Wasserstraßen.
Gut, die Sülz ist weniger mit Güterkähnen schiffbar als vielmehr Freizeitkapitänen vorbehalten, der Wasserweg aber eröffnet ganz neue Perspektiven auf ein Tal, das bis zum Ende des Bergbaus 1978 eins der industriereichsten im gesamten Kreisgebiet gewesen ist.
Mit dem Kanu zum Sülzwehr
Davon ist heute kaum noch etwas zu spüren, auch wenn die einstige Bergwerksverwaltung nur wenige hundert Meter von der Stelle entfernt lag, an dem die Reporter das Kanu ins Wasser setzen. Ein anderes brisantes „Erbe des Erzes“ ist unsichtbar unter uns: Das Wasser der Sülz ist überdurchschnittlich stark mit Schwermetallen belastet, die immer noch aus alten Bergwerksanlagen in Bäche und Flüsse ausgespült werden. Das bestätigten erst im vergangenen Jahr Messungen der Umweltbehörden.
Der Vegetation am Ufer ist das nicht anzusehen. Beinah lautlos gleiten die Reporter durch ein wahres grünes Paradies von Immekeppel zum Sülzwehr in Untereschbach. Weiter talab geht’s mit dem Fahrrad. Der Agger-Sülz-Radweg hat hier noch große Lücken und in Untereschbach sind Radler sogar auf einer vierspurigen Straße unterwegs, der arg marode Radweg nach Rösrath-Lehmbach allerdings ist im vergangenen Jahr auf Overather Initiative hin mit einer feinen neuen Deckschicht saniert worden.
Allein die Bordsteine wurden nicht gerichtet – und mancher Kanaldeckel sitzt zu tief, sodass auch nach Verschwinden der Schlaglöcher noch mancher Stoß den Radler durchrüttelt. Deutlich besser als vor der Sanierung ist die Piste aber allemal.
Ökologische und regionale Angebote auf dem Hoffnungsthaler Markt
Bei der Ankunft der Reporter am Hoffnungsthaler Markt, ist der Stand umlagert. Kreissparkassen-Regionaldirektor Frank Strathmann hatte die Fläche am Vortag für das Redaktionsmobil abgesperrt. Trotz Gerüst am Gebäude ist genug Platz. Und auch das, so hofft Strathmann, wird wohl bald verschwinden. Nächste Woche würden die Arbeiten an der Fassade fortgesetzt.
„Ökologisch“ ist ja dieses Jahr die Überschrift der Redaktionstour. Und das beziehen wir nicht nur auf unsere genutzten Verkehrsmittel. Wie ist es bei den Einkaufsmöglichkeiten? Beim Rundgang über den nahen Hoffnungsthaler Markt ist sofort zu sehen: Fast alle Händler kommen aus Rösrath oder der nahen Umgebung.
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Ein besonderes regionales Angebot hat Wilfried Roßmeier an seinem Stand: Honig. In den Gläsern sieht der Honig ganz unterschiedlich aus, von hell bis sehr dunkel, je nachdem, wo Roßmeiers fleißige Bienen Honig gesammelt haben, im Wald oder von einer Wiese voller Löwenzahn. Der Rösrather ist Hobbyimker, insgesamt 20 Bienenstöcke besitzt er. „Ich bin nur auf dem Hoffnungsthaler Markt“, sagt er: Neben Honig hat er noch einige Honigprodukte im Angebot, wie Seifen, die sind aber von einem Hersteller.
1200 Quadratmeter Solarpanele versorgen Freibad mit Strom
Umlagert ist der Wagen der Gammersbacher Mühle, wo es handgemachte Brote, von Dinkel bis Vollkorn gibt. Und was ist im Moment der Renner? Sabine Kläs lächelt: „Das ist eindeutig der Pflaumenkuchen.“ Die großen Stücke gehen buchstäblich weg „wie warme Semmeln“.
„Bio und regional“ sei auch ihr Angebot, betont Fischwirtin Karen Mölz an ihrem Stand. Seit rund zehn Jahren kommt sie aus dem Oberbergischen regelmäßig am Samstag hierher, in der Auslage bietet sie Forellen aus eigener Zucht an, frisch oder geräuchert. Aber auch Biolachs liegt aus.
Bevor wir die diesjährige Tour beenden, machen wir noch einen Abstecher ins nahe Freibad. Auch hier wird das Thema Ökologie groß geschrieben. Ein eigenes Blockheizkraftwerk im Schwimmbad, betrieben mit Gas, sorgt dafür, dass die Schwimmer auch bei dem nicht so schönen Wetter bei 23 Grad Wassertemperatur ihre Bahnen ziehen können. „Das Kinderbecken wird sogar auf 25 Grad erwärmt“, sagt Badbetriebsleiter Jens Degner. Dann nimmt er die Redakteure mit aufs Dach der Umkleiden. Hier liegen rund 1200 Quadratmeter Solarpanele, sie versorgen Umkleide und Gastronomie mit Strom. Und wenn das Schwimmbad nicht in Betrieb ist? „Dann speisen wir den Strom ins Rösrather Netz ein.“