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HerausforderungWies der Rheinisch-Bergische Kreis auf die Klimakrise reagiert

Lesezeit 3 Minuten
Stefan Häusler, Vorsitzender Klimafreunde Rhein-Berg, Steht auf einem Dach mit PV-Anlagen.

Auch die Klimafreunde Rhein-Berg setzen sich für das Klima in Rhein-Berg ein. (Archivfoto)

Die Menschen in Rhein-Berg sollen aktiv in Klimaschutz einbezogen werden.

Die Klimakrise stellt Politik, Verwaltung und Einwohnende vor einige Herausforderungen. Die Menschen müssen sich zum einen an die Klimaveränderungen anpassen. Zum anderen muss das Klima vor weiteren Schäden geschützt werden. Seit 2013 gibt es dafür im Kreis ein Integrierte Klimaschutzkonzept, das laufend aktualisiert wird. Und seit einigen Jahren beschäftigt sich der Kreis mit Klimaanpassungen. Wir haben uns angeschaut, wie der Rheinisch-Bergische Kreis auf die Klimakrise reagiert.

Wie bereitet der Kreis die Bürgerinnen und Bürger auf die Klimakrise vor?Laut Kreisverwaltung sind Informationen für die Bürgerinnen und Bürger zentral. Dafür richtet sie regelmäßig Infoveranstaltungen aus, wie die vergangenen Woche, bei der unter anderem TV-Meteorologe Karsten Schwanke einen Vortrag hielt (wir berichteten). Für diese Veranstaltung arbeitete der Kreis mit der Stadt Bergisch Gladbach zusammen. Der Kreis wolle die Einwohner aktiv in den Klimaschutz und die Klimaanpassungen einbinden.

Dafür gibt es seit diesem Jahr die Energie und Klima Koordinierungsstelle (EKKO). Sie ist die zentrale Anlaufstelle für Fragen rund um den Klimaschutz, die Energieeffizienz und die Anpassung an den Klimawandel. Außerdem hat der Kreis eine Starkregengefahrenkarte erarbeitet, die aufzeigt, in welchen Gebieten es zu Überflutungen kommen könnte.

Ist der Kreis auf weitere Starkregenereignisse vorbereitet?Die Untere Wasserbehörde gewährleistet die „Rufbereitschaft Hochwasser“ und berät Wasserverbänden und Kommunen. Sie setzt auf Austausch und Kooperationen über die Kreisgrenzen hinweg – beispielsweise mit der Kooperation „Überflutungsvorsorge an Agger und Wupper“, bei der der Rheinisch-Bergische Kreis einer von insgesamt zehn Partnern ist.

Und wie passt sich der Kreis an die Klimaveränderungen an?Im Jahr 2021 hat der Kreis ein Konzept zur Anpassung an die Klimakrise entwickelt. In diesem sind 28 praxisnahe auf den Rheinisch-Bergischen Kreis zugeschnittene Maßnahmenvorschläge aufgeführt. Diese konzentrieren sich besonders auf die Folgen von Starkregenereignissen und die Auswirkungen der Klimakrise auf die menschliche Gesundheit sowie die Land- und Forstwirtschaft.

Wer setzt die Maßnahmen des Konzeptes um?Die Maßnahmen sollen in Kooperation mit den Kommunen umgesetzt werden. Der Kreis sieht eine Herausforderung darin, die die konkreten Ergebnisse des Konzeptes in die Planungsprozesse und -abläufe der Kreisverwaltung sowie der Verwaltungen der Kommunen zu integrieren und zu koordinieren, die Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen auf den Weg zu bringen und die Menschen im Kreis für Klimaanpassungsthemen zu sensibilisieren.

Werden die Maßnahmen weiterentwickelt?Ja und darum kümmer sich die neue Klimaanpassungsmanagerin (KAM), die seit September 2023 im Einsatz ist. Sie beantwortet Fragen aus der Bevölkerung zum Thema Klimawandelanpassung und tauscht sich mit anderen Institutionen aus, initiiert und koordiniert Maßnahmen und Aktionen. In Zusammenarbeit mit den Kommunen hat sie zum Beispiel eine Handreichung „Klimaschutz und Klimaanpassung in der Bauplanung“ erarbeitet, die in diesem Herbst veröffentlicht wird und die die Städte und Kommunen in Rhein-Berg dabei unterstützt, klimasensibel zu planen sowie Klimaschutz und Klimafolgenanpassung in der städtebaulichen Planung zu verankern.