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VerkehrsplanungWieso sich Grundlegendes in Rhein-Bergs ÖPNV verändern könnte

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Busse stehen am Bahnhof Rösrath.

Der Kreis berät, wie der ÖPNV zukünftig aufgestellt werden soll.

Kreistag beschließt, ÖPNV im Kreis grundsätzlich neu aufzustellen, Kosten einzusparen und für Nutzer dennoch zu verbessern.

Mehr als ein Vierteljahrhundert ist es her, dass zuletzt ein Nahverkehrsplan für Rhein-Berg aufgestellt worden ist. Ein solcher aber bilde „systematische und konzeptionelle Grundlage für den Öffentlichen Personennahverkehr vor Ort“, machte der neue Dezernent für Umwelt und Verkehr, Heiko Krause, im Kreistag die Notwendigkeit deutlich. Das Ziel sei ein guter Kompromiss zwischen nötigen Einsparungen und einem hochwertigen ÖPNV-Angebot.

Allein: Die Aufstellung der Nahverkehrsplanung kostet laut Aufstellung der Verwaltung eine halbe Million Euro für die „Beauftragung externer Dienstleistungen“ sowie 300 000 Euro zusätzlichen Personalaufwand in den Jahren 2025 bis 2029 sowie weitere 220 000 Euro ab 2030 durch unbefristete Besetzung von Stellen.

Kompromiss zwischen Leistungsfähigkeit und Einsparungen

Dennoch: „Wir werden uns mit der Frage beschäftigen: Wie sieht ein leistungsfähiger ÖPNV unter dem enormen Kostendruck aus?“, plädierte Grünen-Fraktionschefin für die Neuaufstellung des Nahverkehrsplans, der neben den Buslinien und anderen Verkehrsangeboten auch übergeordnete wie den Schienenverkehr und die Anbindung ans regionale Netz in den Blick nehmen soll.

„Krisen – und wir befinden uns in einer Finanzkrise – bieten die Chance für einen Neuanfang“, befand CDU-Fraktionschef Uwe Pakendorf. Es gehe nicht um ein „Klein-klein“, sondern einen „großen Rundumschlag“. Einzelmaßnahmen mit Einsparpotenzial sollen, wenn möglich, bereits vorzeitig umgesetzt werden.

Nicht mit dem Rasenmäher Kosten einsparen, sondern durch Synergieeffekte – dafür sprach sich SPD-Fraktionschef Gerhard Zorn aus. Und für ein „weiterhin vernünftiges Angebot“. „Wir müssen zuerst investieren, um dann einzusparen.“ Auch Michael Becker (FDP) unterstützte das Konzept, wies aber darauf hin, dass Ergebnisse dauern würden. Ein „leichtes Störgefühl“ angesichts der Kosten von mehr als einer halben Million Euro meldete allein Werner Conrad (Freie Wähler) an, wenngleich er begrüßte, dass der ÖPNV grundsätzlich auf den Prüfstand gestellt werde. “

Am Ende stimmte der Kreistag einstimmig für die Neuaufstellung.