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Kessel zerstörtBrand legt Bedburger Bäckerei Küpper für Wochen still

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist das Schaufenster einer Bäckerei und ein Zettel, der auf die Schließung wegen eines Brandes hinweist.

Auf unbestimmte Zeit geschlossen ist die Bäckerei Küpper in Bedburg-West. Ein Brand hat die Elektronik und den Kessel des Ofens zerstört.

Allein drei Tonnen Mehl mussten in den Müll. Die Bedburger Bäckerei öffnet vermutlich erst nach Weihnachten wieder.

Es ist der denkbar ungünstigste Zeitpunkt für einen Brand. Mitten im Weihnachtsgeschäft, an einem Ruhetag in der Nacht, entzündet sich in der Bedburger Bäckerei Küpper ein Kabelbrand am Ofen. „Ausgerechnet am Herzen unseres Betriebs“, sagt Jessica Küpper. Das Feuer entwickelt schwarzen Rauch, der durch das gesamte Gebäude zieht und auf Wochen unbenutzbar macht. Die Bäckerei bleibt mindestens bis nach Weihnachten geschlossen.

Es ist Senior Hans-Peter Küpper, der über der Bäckerei wohnt und den Brand am frühen Montagmorgen, 2. Dezember, um 6.30 Uhr entdeckt. Er hatte das Geräusch von Rauchmeldern gehört. Küpper schlägt schon im Verkaufsraum dichter Qualm entgegen. Er alarmiert seinen Sohn Robert und Schwiegertochter Jessica, doch die drei merken schnell: Ohne Feuerwehr geht es nicht.

Bedburg: Feuerwehr dringt in den Keller bis zum brennenden Ofen vor

„Die Feuerwehr war innerhalb von ein paar Minuten vor Ort“, sagt Robert Küpper. Unter Atemschutz dringen mehrere Trupps im Wechsel in den völlig verrauchten Keller ein, wo der Brand in der hintersten Ecke am Ofen wütet - und Elektronik und Kessel zerstört. Was das Feuer ausgelöst hat, sei noch immer unklar, sagen die Küppers.

Das Ausmaß wird schnell sichtbar: Der Ruß hat viele Räume komplett durchzogen. „Wir mussten so viel wegwerfen“, sagt Jessica Küpper. Sämtliche Zutaten und Rohstoffe, allein drei Tonnen Mehl, fertiges Weihnachtsgebäck, Marzipan, Rosinen oder tiefgekühlte Kuchen. „Wir waren drei Tage ohne Strom, die Kühlung ist ausgefallen“, ergänzt sie. Auch die Weihnachtsdeko lande im Müll.

Und das alles zur wichtigsten Jahreszeit im Bäckereibetrieb. „Für uns ist das eine Katastrophe“, sagt Jessica Küpper. Zwar erhielten sie viel Zuspruch von Kundinnen und Kunden sowie schnelle Unterstützung von der Versicherung. Doch die Sorge sei, wichtige Geschäftspartner zu verlieren. „Wir beliefern ja auch Seniorenheime zum Beispiel“, sagt Robert Küpper, der die Bäckerei mit seiner Frau nun in fünfter Generation führt.

Das große Ziel sei, am 27. oder 28. Dezember wieder zu öffnen, sagt Jessica Küpper. Bis dahin müsse ein neuer Ofen eingebaut sowie die gesamte Bäckerei von einer Fachfirma gereinigt und vom Rauchgeruch befreit werden. „Wir hoffen, dass wir wenigstens das Silvestergeschäft mitnehmen können.“ Es tue ihr unendlich leid, dass sie nun wochenlang keine Backwaren für die Kunden anbieten könnten.