Seit 1886 gibt es die Familienbäckerei in Bedburg. Krieg und Tagebau prägten das Geschäft zeitweise, doch die Backstube gibt es immer noch.
FamilientraditionBäckerei in Bedburg-Blerichen wird in fünfter Generation fortgeführt
Ein alteingesessener Betrieb geht in die Hände der nächsten Generation über: Hans-Peter und Sibylle Küpper geben die Bäckerei Borghs und Küpper in Bedburg-Blerichen an Sohn Robert und dessen Frau Jessica weiter.
Die Bäckerei, die ab dem 1. März nur noch unter dem Namen Küpper firmiert, besteht dann in der fünften Generation. Betriebsübergänge von kleinen Unternehmen sind in der heutigen Zeit alles andere als selbstverständlich. „Wir verstehen uns gut, das ist die Grundlage“, sagt Robert Küpper. Die Senior-Chefs seien offen für Neues, und die junge Generation achte darauf, nicht zu viel am Altbewährten zu ändern.
Gegründet wurde die Bäckerei im Jahr 1886
Gegründet wurde die Bäckerei von Josef Zimmermann im Jahr 1886 an der Mittelstraße in Bedburg-Broich. Doch Zimmermann starb nur wenig später. Seine Witwe lernte den Wandergesellen Peter Borghs kennen und heiratete ihn – der Grundstein für den erfolgreichen Familienbetrieb.
Die beiden bekamen sechs Kinder, Sohn Christian stieg als Bäcker in den Betrieb ein und übernahm ihn nach dem Tod des Vaters im Jahr 1933. Inzwischen gab es eine weitere Backstube in Lipp. Der Name Küpper kam nach dem Krieg in die Familie: Josef Küpper heiratete Lilly Borghs, eine Tochter von Christian Borghs. Das junge Paar baute nach dem Krieg die Bäckerei in Broich wieder auf. Der Tagebau erschwerte das Geschäft – wegen der Umsiedlung vieler Menschen verlor die Bäckerei einen großen Kundenstamm.
Mit den inzwischen erwachsenen Kindern Hans-Peter und Hildegard bauten die Küppers den Betrieb in Blerichen wieder auf, direkt neben Bedburg-West, wo viele Umsiedler eine neue Heimat gefunden hatten. Josef Küppers arbeitete hier noch als 90-Jähriger in der Backstube. Seit 1992 führten Hans-Peter und Sibylle Küpper die Bäckerei, Sohn Robert stieg 2004 in den Betrieb ein.
Auch wenn sie die Bäckerei altersbedingt abgeben, denken Hans-Peter und Sibylle Küpper noch lange nicht an den Ruhestand, sondern wollen im Geschäft fleißig weiter mitmischen. „Wir haben nicht gelernt, nichts zu tun“, sagt Hans-Peter Küpper. Und seine Frau ergänzt: „Wir waren immer für den Betrieb da.“
In der Bäckerei und im dazugehörigen Café stehen 13 Menschen in Lohn und Brot. Das soll auch so bleiben, sagt Jessica Küpper. Änderungen soll es nur leichte nach dem Betriebsübergang geben. „Ich würde gern ein veganes Brot einführen“, sagt Jessica Küpper. Und die „Nachmittage“ soll es wieder geben, etwa Waffelnachmittage mit besonderen Angeboten. Der Übergang an die nächste Generation soll in der Bäckerei gefeiert werden. Am Sonntag, 5. März, ab 14.30 Uhr, gibt es Häppchen, Sekt, Backen für Kinder und mehr. Eine Anmeldung in der Bäckerei ist erforderlich.