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StädtepartnerschaftBedburger und Spanier wollen voneinander lernen

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Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach und José Maria Garcia Urbano, Bürgermeister der neuen Partnerstadt Estepona, präsentieren stolz den gerade unterzeichneten Partnerschaftsvertrag.

Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach und José Maria Garcia Urbano, Bürgermeister der neuen Partnerstadt Estepona, präsentieren stolz den gerade unterzeichneten Partnerschaftsvertrag.

Die beiden Bürgermeister besiegeln die Partnerschaft zwischen Bedburg und dem spanischen Estepona im Rathaus in Kaster.

Es war eine feierliche Zeremonie, mit der die neue Städtepartnerschaft zwischen Bedburg und dem spanischen Estepona im Rathaussaal in Kaster besiegelt wurde. Und das lag weniger an den zeremoniellen Elementen wie dem Unterzeichnen der Partnerschaftsurkunden durch die beiden Bürgermeister Sascha Solbach und José Maria Garcia Urbano und dem Überreichen der Gastgeschenke: eine Bürgermeisterkette für Solbach, eine Stadtfahne und eine nur selten vergebene Druckgrafik des Künstlers Anatol, die den Bedburger Ritter und bekannten Pilger Arnold von Harff zeigt, für Urbano.

Vielmehr war es der Ernst, mit dem beide Bürgermeister vor der elfköpfigen spanischen Delegation sowie Bedburger Bürgern, Politikern und Verwaltungsmitarbeitenden für die europäische Idee und Demokratie eintraten. „Wir lieben und glauben an Europa“, sagte Urbano.

Bedburger Bürgermeister will Freundschaft für den Frieden

Solbach erinnerte in diesem Zusammenhang an gegenläufige Tendenzen, wie die zu erwartenden Abgrenzungsmaßnahmen des neu gewählten US-Präsidenten oder das Anzetteln von Kriegen durch „autokratische Egozentriker“, statt zusammen etwas zum Wohle der Menschen zu entwickeln. „Deshalb schließen wir Freundschaft in Frieden und Freiheit, um voneinander zu lernen.“

Die Initiative für die Städtepartnerschaft ging vom Generalkonsulat in Malaga aus, das für andalusische Städte Partnergemeinden in der rheinischen Region suchte. Deshalb reiste Solbach mit einer kleinen Delegation nach Südspanien und hinterließ mit seiner Präsentation offenbar bei Urbano nachhaltigen Eindruck. „Seine Darstellung, wie sich zum Beispiel die Wasserstoff- und Energiewirtschaft in Bedburg zukunftsgerichtet weiterentwickelt, hat uns massiv beeindruckt“, erklärte Urbano.

So kam er mit einer kleinen Delegation 2023 zum Gegenbesuch nach Deutschland und stellte fest, dass er sich mit Solbach auch persönlich gut verstand, obwohl der Bedburger Bürgermeister dem linken politischen Spektrum angehört und er selbst konservativ ist. Er erinnerte daran, dass sich beide Städte unterscheiden, zum Beispiel in der Größe – Estepona hat rund 75 000 Einwohner, Bedburg etwa 26 000.

Aber beide verbinde, dass sie es in einer schwierigen Ausgangssituation geschafft hätten, erfolgreich einen Strukturwandel in Gang zu setzen. Solbach skizzierte, was für die Partnerschaft geplant ist: Die Schulen sollen sich austauschen, die Verwaltungen voneinander lernen, Ressourcen sollen gemeinsam genutzt und Ideen ausgetauscht werden.

So zeigte sich die spanische Delegation sehr angeregt von einem Besuch beim Unternehmen SME und deren virtuellem Kraftwerk, das Energienetze und die Vorgänge in ihnen sichtbar macht – „einmalig in Deutschland und kaum bekannt“, wie Solbach betonte. Natürlich wird es auch um kulturellen Austausch gehen. Da stand den Spaniern am Abend noch ein besonderes Erlebnis bevor: die Prinzenproklamation.