Ehemalige Bäckerei LindenDieser Bedburger Unternehmer hat ein Haus am Marktplatz renoviert

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Ein Mann steht vor einem Gebäude.

An dem Gebäude am Marktplatz 12 war der neue Eigentümer seit 30 Jahren interessiert.

Was Rolf Dieffendahl erhalten konnte, hat er erhalten. So finden sich nun alte und neue Elemente in dem Gebäude am Bedburger Marktplatz wieder.

Strahlend weiß leuchtet die renovierte Fassade. Der historische Schriftzug „Bäckerei — Linden — Konditorei“, von Gesimsen eingerahmt, wurde erhalten und neu in Szene gesetzt. Wer durch die Fenster linst, stellt fest: Auch im Inneren des Hauses am Marktplatz 12 in Bedburg hat sich einiges getan.

Rolf Dieffendahl hat das Gebäude, das vermutlich aus der von Mitte des 19. Jahrhunderts stammt, komplett renoviert. Dabei hat der Bedburger unter anderem auf eines Wert gelegt: „Alles, was erhaltbar war, habe ich erhalten.“ Er habe sich rein auf Renovieren verlegt. So finden sich im Inneren des Hauses charmante Brüche aus Alt und Neu.

Bedburger Marktplatz: Gebäude hat neuen Besitzer 

Im Eingangsbereich fällt eine freigelegte Wand ins Auge, hinter der Backstein und das Fachwerk des Hauses zum Vorschein kommen. Davor könnte bald etwa eine Theke stehen. Die originalen Fliesen konnte beispielsweise in einem Teil des Entrees, der Küche und im Flur erhalten werden. An anderen Stellen wurde ein neuer grauer Fliesenboden verlegt. Auch neueste Technik, Kraftstrom und Dimmer in den Lichtschaltern wurden installiert. „Morgen könnte man einrichten“, sagt Rolf Dieffendahl.

Zu sehen ist ein Fliesenboden mit historischen Fliesen, die kariert und in Form von Sternen verlegt wurden.

Den originalen Fliesenboden im Erdgeschoss konnte Dieffendahl erhalten.

Eigentlich wäre das Gebäude auch bereits eingerichtet. Denn er habe bereits eine Zusage für den 1. Januar gehabt, sagt Dieffendahl. Dann die ernüchternde Nachricht am 21. Dezember, der neue Mieter könne den Vertrag aus gesundheitlichen Gründen nicht antreten. Dieffendahl verrät aber: Die ursprüngliche Nutzung als Bäckerei und Konditorei sei im engeren Gespräch.

In das obere Geschoss des Hauses führt eine aufgearbeitete Holztreppe. Auch im ersten Stock, der einen Blick auf den Marktplatz bietet, finden sich freigelegte Backsteinwände und Holzbalken wieder, auch den Holzboden konnte Dieffendahl erhalten. An anderen Stellen hat er neue Böden verlegt. „Hier oben ist noch mal Platz für etwa 35 Gäste“, führt er aus. Auch zwei weitere Räume für Personal gibt es angrenzend, so wie Toiletten auf beiden Etagen, unten zwei, oben eine.

Unternehmer aus Bedburg: 30 Jahre lang Interesse am Marktplatz

An dem Gebäude am Marktplatz sei er schon seit mehr als 30 Jahren interessiert, sagt Dieffendahl, der eine Tennishalle in Kaster und das Sportzentrum in Bergheim betreibt. Wenn er damals die ehemalige Besitzerin beim Spazieren getroffen habe, habe er stets zu ihr gesagt: „Wenn Sie mal verkaufen sollten, sagen Sie mir Bescheid.“ Etwa 30 Jahre später war es dann so weit: Ende 2021 ging das Haus in Dieffendahls Besitz über.

Ein Raum mit freigelegten Backsteinwänden und Holzbalken.

Im Obergeschoss wurden Steine und Holzbalken freigelegt.

Im April des vergangenen Jahres begannen die Renovierungsarbeiten. Dass er erst so spät nach dem Kauf mit den Arbeiten begonnen habe, habe daran gelegen, dass er keine Förderung erhalten habe. Von der Stadt habe es zwar geheißen, dass es Förderfonds gebe, es sei jedoch kein Cent geflossen, berichtet der neue Besitzer. Dennoch kann er nach der Renovierung des Hauses sagen: „Das war eine der Baustellen, die mir am meisten Freude bereitet haben.“

Sein Vorbild für die Renovierung: das „Laternchen“, gut 150 Meter die Straße weiter runter, direkt gegenüber der „Bedburger Mühle“, die Dieffendahl von 1987 bis 2014 führte, als sein Sohn übernahm. „Das Laternchen habe ich 1991 renoviert“, berichtet der Unternehmer. Mittlerweile ist in der ehemaligen Gaststätte das mexikanische Restaurant „Caballito“ untergebracht.

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