Kunstaktion in BedburgSenioren und Kinder bemalen Hühner für einen guten Zweck
Bedburg-Kaster – Eifrig gemalt haben Senioren und Kinder gemeinsam. Herausgekommen sind bei der Aktion, die von der Stommelner Künstlerin Bertamaria Reetz initiiert wurde, bunte Hühner, die für Toleranz stehen sollen.
Reetz macht mit ihrer Hühneraktion schon seit Jahren bundesweit auf sich aufmerksam. Mit den Hühnern wolle sie, angeregt durch eine familiäre Erfahrung, älteren Menschen die Einsamkeit nehmen. „Ich will, dass sie wieder ein Miteinander haben und Lebensfreude bekommen, wenn sie gemeinsam ein Huhn gestalten." Auch mit ihrer „Friedensherde“ aus blauen Schafen ist Reetz seit mehr als zehn Jahren bekannt. Zur Präsentation hatte sie das knapp drei Meter hohe Riesenhuhn „Ursula“, das sie selbst bemalt hat, nach Kaster mitgebracht.
Rohlinge bei Künstlerin Reetz bestellt
Corina Becker, Sozialdienstleiterin im Caritas-Seniorenhaus Stiftung Hambloch, hatte von der Idee gehört und bei Reetz die grauen Polyesterharz-Rohlinge bestellt. Schnell waren auch die Kinder der benachbarten St.-Martinus-Grundschule, -OGS und -Kita von der Aktion begeistert. Gemeinsam bemalten sie in Werkstatttreffs die Hühner nach ihren Fantasien.
Die „Kölsche Marie“ in Rot und Weiss, „Lola“ mit Sternenkamm, „Emily Erdbeer“ als Muffin und „Tolli“ für Toleranz, letzteres bemalt von den Kita-Kindern, gehören zu den beeindruckenden Ergebnissen.
Bedburg: Kreatives mit Karitativem verbunden
Schirmherr Dennis Vlaminck, Journalist und Autor aus der Schlossstadt, lobte: „Hier wird Kreatives mit Karitativem verbunden.“ Karitativ ist die Aktion, weil die Hühner an Kasterer Geschäftsleute, Bürgermeister Sascha Solbach, den stellvertretenden Landrat Bernhard Ripp und die Bedburger Narrenzunft gegen Spenden abgegeben wurden. 1800 Euro kamen zusammen, im Gegenzug stehen die farbenfrohen Hühner künftig in Schaufenstern im Ort, im Rat- und im Kreishaus und natürlich auch im Seniorenheim.
Der 80 Jahre alten Waltraud Behrendt, die im Caritas-Seniorenhaus Stiftung Hambloch wohnt, hat die Aktion „richtig Spaß gemacht, zumal ich lange nicht mehr gemalt habe“. Und auch die Kinder hatten Freude an dem lustig ausstaffierten Federvieh. „Wir haben das Huhn mit der Weltkugel gemalt. Das steht für Toleranz“, sagte June (5) und strahlte.
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Einrichtungsleiterin Brigitte Mohren konnte Heinz Hilgers, dem Präsidenten des Deutschen Kinderschutzbundes, der zur Präsentation angereist war, 1800 Euro mit auf den Heimweg geben. Er musste berichten, dass mehrere Einrichtungen seines Vereins, etwa in Altenahr, Bad Münstereifel, Hagen und Rösrath, von der Flut betroffen seien. Und auch für die Kinder in Erftstadt sei Unterstützung hoch nötig. „Dafür können wird das Geld sehr gut gebrauchen“, sagte Hilgers im Garten des Seniorenheims, wo die Hühner ihre letzte gemeinsame Stunde verbrachten.