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RathaussturmDer Schlüssel gehört in Bedburg nun den jecken Frauen

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In Bedburg wurde das Rathaus gestürmt. Die Weiber übernahmen den Rathausschlüssel vom Bürgermeister.

In Bedburg wurde das Rathaus gestürmt. Die Weiber übernahmen den Rathausschlüssel vom Bürgermeister.

In ihrer Regierungserklärung wandte sich Gabi Wieland im strömenden Regen flehentlich an Petrus.

Bedburg ist nun fest in der Hand der Jecken. Vorsitzende Gabi Wieland und ihre Mitstreiterinnen von der Spielschar der Katholischen Frauengemeinschaft Bedburg bekamen von Bürgermeister Sascha Solbach symbolisch einen riesigen Schlüssel für das alte Rathaus am Marktplatz überreicht.

Doch der machtlose Bürgermeister ulkte angesichts des wegen Bauschäden leerstehenden Hauses noch: „Mir han dat Rathaus vürher vorsischtshalber leerjeräump.“ Immerhin: Einen Facelift hatte er dem Rathaus noch verpasst. Mit vielen prall gefüllten bunten Ballons strahlte es Freude aus. Das half Solbach aber alles nichts. Die Wiever zeigten sich unnachgiebig: Der Schlips musste ab.

Gabi Wieland flehte den Wettergott an

In ihrer Regierungserklärung wandte Gabi Wieland sich dann im strömenden Regen flehentlich an Petrus: „Lieber Wettergott, gib uns schöneres Wetter.“ An die Jecken auf dem Marktplatz gewandt rief Gabi Wieland: „Ich wünsche euch herrliches Wetter, damit es weiter eine tolle Session bleibt und einen wunderschönen Karnevalszug.“ Das sorgte für Jubel unter den Jecken, die sich auf dem Marktplatz versammelt hatten, darunter die Ritter „em Ulk“, die Bedburger Narrenzunft, die Karnevalsfreunde Kirdorf, Blerichen und Bedburg-West sowie zum ersten Mal auch die Kleintroisdorfer Jecken Ochsen, wie Moderator Wolfgang Titzer anmerkte.

Dann meldete sich noch Carsten Prömpers, Leiter des Bedburger Karnevalszugs, zu Wort: „Es ist vielleicht ungewöhnlich, dass ein Zugleiter für einen anderen Zug Werbung macht, aber ich bitte euch: Kommt alle zu dem Demozug am Samstag in einer Woche unter dem Titel Wir in Bedburg für mehr Demokratie.“

Kleine Raumfahrer brauchten einen Schirm beim Zug in Kaster.

Kleine Raumfahrer brauchten einen Schirm beim Zug in Kaster.

Unterdessen gingen in Kaster 348 kleinen Jecken auf die Straße. Viele hatten sich Regenkleidung übergestreift, weil das Wasser in Bindfäden vom Himmel fiel. Vor den 124 Grundschulkindern der Martinusschule gingen die Kinder aus drei Kindertagesstätten her, 90 aus der Kita der Johanniter in Kaster, 94 aus der Kita Kleeblatt und 40 Kinder von den Feldmäusen.

Kleine Giraffen waren ebenso dabei wie Astronauten und Pandabären. Nach der Runde durch Kaster waren viele kleine Jecken nass, aber das tat der guten Laune keinen Abbruch.So auch am Marktplatz, wo Bürgermeister Solbach seinen letzten Befehl gab: „Maat dat ihr he fottkut. Ab in et Zelt.“