Da freut sich der Kämmerer des Kreises: Autofahrer, die sich nicht ans Tempolimit hielten, spülten 2022 rund 1,5 Millionen Euro mehr in die Kasse als im Jahr zuvor.
5,5 Millionen Euro 2022 eingenommenRaser in Rhein-Erft füllen Kassen des Kreises
Raser und andere Autofahrer mit Verkehrsvergehen füllen dem Kreis die Kasse: Im vorigen Jahr hat der Rhein-Erft-Kreis Bußgelder in Höhe von 5,5 Millionen Euro eingenommen. In dieser Summe sind nicht nur die Bußgelder Temposündern eingerechnet, sondern auch Strafen für andere Ordnungswidrigkeiten wie Handy am Steuer, unzureichende Sicherung der Ladung, Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss, Unfälle und mehr.
Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete der Kreis dabei satte Mehreinnahmen in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Das entspricht einem Zuwachs von mehr als einem Drittel an Bußgeldern. Laut Claudia Barleben von der Pressestelle des Kreises liegt das an der Änderung des Bußgeldkatalogs: Die Strafen seien höher, und es fielen mehr Vergehen nicht mehr unter das Verwarngeld, sondern unter das Bußgeld. Entsprechend seien im Jahr 2022 die Fallzahlen stark auf insgesamt rund 31 000 Bußgeldbescheide gestiegen.
1890 Autofahrer mussten ihren Führerschein abgeben
„Im Vergleich zum Vorjahr wurden 5000 Fälle mehr bearbeitet“, sagt Claudia Barleben. „Die Kombination aus geändertem Bußgeldkatalog und gestiegenen Fallzahlen hat zur Folge, dass die Einnahmen aus Bußgeldern im Jahr 2022 im Vergleich zu den Vorjahren sprunghaft angestiegen sind.“ Im vorigen Jahr mussten 1890 Autofahrer und -fahrerinnen ihren Führerschein für ein bis drei Monate abgeben.
Der Rhein-Erft-Kreis setzt zwei Messfahrzeuge ein, die mit Lasertechnik ausgestattet sind. Ein rotes Blitzlicht verrät dem Autofahrer, dass er zu schnell unterwegs war und demnächst Post von der Kreisverwaltung zu erwarten hat. Zudem gibt es im Kreis noch zehn festinstallierte stationäre Tempomessanlagen im Einsatz, die sogenannten Starenkästen.
Ein Starenkasten kostet 30.000 Euro
Vandalismus kommt hier nach Angaben des Kreises nur selten vor. „Im Jahr 2022 ist kein Fall aufgetreten“, sagt Claudia Barleben. Zerstört etwa ein Autofahrer, der belastende Beweisbilder vernichten will, die Kamera im Starenkasten, sind Kosten in Höhe von 30.000 Euro für den Ersatz fällig, hinzu kommen Kosten für die Reparatur von Mast und Gehäuse.
„Kleinere Schäden wie Schmierereien oder das Bekleben des Gehäuses mit Aufklebern werden von Außendienstmitarbeitern selbst behoben.“ Diese Fälle kämen in der Regel nicht zur Anzeige.