Aktion „Klimawette"Bergheim und Bürgermeister Mießeler wetten auf den Klimaschutz
Bergheim – Michael Bilharz ist schon weit herumgekommen mit seinem Lastenfahrrad. Seit knapp einem Monat bereist er die Republik und bietet in den Städten seine Klimawette an. Bergheim war die 114. von 200 Stationen auf der 6000 Kilometer langen Tour mit Start und Ziel beim Bundesumweltamt in Dessau.
Bürgermeister Volker Mießeler empfing den radelnden Chef des Vereins „3 fürs Klima“ vor dem Rathaus. Und er brachte vorbildhafte Ideen mit. Er habe sich aus Anlass des Besuchs Gedanken gemacht, wie er zum Klimaschutz beitragen könne.
Bergheim: Bürgermeister geht mit gutem Beispiel voran
„Ich habe einen dienstlichen Inlandsflug storniert und fahre mit dem Zug nach München, für zu Hause einen neuen Staubsauger gekauft, ein sparsamerer Geschirrspüler ist in Planung, ich werde Glühbirnen austauschen und meinen Fleischverzehr um 50 Prozent reduzieren“, gelobte Mießeler.
Damit ist er einer von bundesweit einer Million Menschen, die – so das ambitionierte Ziel der Kampagne – bis zum 1. November, dem Tag der Weltklimakonferenz in Glasgow, jeweils eine Tonne Kohlendioxid sparen und somit helfen, das 1,5-Grad-Ziel der maximalen Erderwärmung zu erreichen. Auf Bergheim umgerechnet müssten knapp 1000 Menschen mitmachen.
Für den Klimaschutz und die Generationen
„Ich wette, dass wir das schaffen“, sagte Mießeler und versprach die Pflanzung dreier zusätzlicher Bäume, wenn die Wette gehalten wird. Dazu spendiert er eine Parkbank und eine Klimawette-Erinnerungstafel. „Ich rufe alle Bergheimerinnen und Bergheimer auf, mitzumachen und die Aktion zu unterstützen, für Bergheim, für den Klimaschutz und für die Generationen, die nach uns kommen“, appellierte der Bürgermeister.
Stadtklimaschützer Christian Brink verwies darauf, dass unter anderem das Rathaus zurzeit aufwendig gedämmt werde zur Minimierung des CO2 -Ausstoßes, zudem verbessere die Wildblumenwiese vor dem Rathaus die Emissionsbilanz, und für den Ausbau des Radwegenetzes seien 300.000 Euro im Stadtetat vorgesehen.
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Zur Bestätigung der Wette mussten Mießeler und Brink sich Boxhandschuhe anziehen. Mit Bilharz boxten sie symbolisch eine CO2 -Tonne um, die der Aktivist auf dem Rad von Stadt zu Stadt transportiert. Bilharz wies darauf hin, dass zur Erreichung des 1,5-Grad-Zieles jede Erdenbürgerin und jeder Erdenbürger eine Tonne CO2 pro Jahr einsparen müsse. Danach lud er seine Tonne wieder aufs Lastenrad und brach zum nächsten Etappenziel nach Zülpich auf.
Neben Spendenkontakten gibt es im Netz 20 Vorschläge, wie man an der Klimawette mitarbeiten kann. Ein Button lädt zum „jetzt mitmachen“ ein. Registriert wird nur die Postleitzahl, wodurch eine städtescharfe Bilanz erstellt werden kann, die unter dem Reiter „Aktionen“ bei der CO2 -Städteliga eingesehen werden kann. Da die Aktion symbolisch-moralischer Ansporn sein soll, wird nicht kontrolliert, ob die gewählten Selbstbeschränkungen eingehalten werden. Weitere Infos online.