Online-Proben und AbstandCorona macht den Bergheimer Chören das Leben schwer
Bergheim – So ein bisschen klinge es wie ein kleiner Chor, wenn er und Mitglieder des St.-Remigius-Chores im Quartett oder Doppelquartett im Gottesdienst den Gemeindegesang ersetzen, sagt Manfred Hettinger, Leiter des Chores. Denn an normale Auftritte können die Sängerinnen und Sänger von St. Remigius derzeit nicht denken, so wie alle Chöre.
Der Remigiuschor tritt zehn- bis zwölfmal im Jahr öffentlich auf, erzählt der Dirigent. 60 Aktive gibt es im Chor. Zurzeit kämen immer rund 30 zu den Proben in St. Hubertus. „Wir haben einen recht hohen Altersschnitt“, sagt Hettinger. Deshalb würden einige Sängerinnen und Sänger aus Vorsicht zu Hause bleiben. Diese versucht Hettinger per Online-Übertragung teilhaben zu lassen. Vereinzelt würde das wahrgenommen, berichtet er.
Online hat der Remigiuschor auch geprobt im Frühjahr, als gar keine Präsens-Proben erlaubt waren. Auch wenn der musikalische Gewinn wegen der Zeitverzögerung bescheiden war, „war es schön, sich auf dem Bildschirm zu sehen“. Es habe die Gruppe gefehlt, sagt Hettinger. Zurzeit dürfen Chöre mit einem Abstand zu allen Seiten von jeweils zwei Metern proben, auch eine Belüftung muss gewährleistet sein.
Die Friends of Music Oberaußem haben zehn neue Mitglieder
Die Friends of Music Oberaußem proben seit Ende August regelmäßig im großen Saal des Bürgerhauses. „Wir können uns nicht beklagen“, sagt Michael Schreiber, der Vorsitzende des Vereins, dem 134 Kinder, Jugendliche sowie Männer und Frauen angehören. Im Januar habe man den letzten Auftritt gehabt. Der Chor hofft, Mitte Dezember im Freien auftreten zu können. Mitglieder hätten sie wegen Corona nicht verloren. Im Vergleich zu 2019 habe man zehn mehr. 25 bis 30 Auftritte im Jahr haben sie ansonsten.
Seit März gar keine Proben hat der Volkschor, berichtet dessen Vorsitzende Ilona Heinen. Die rund 40 Sängerinnen und Sänger suchen einen neuen Leiter oder eine Leiterin. Christian Letschert-Larsson geht am Jahresende. Weil sie nicht proben können, können sie auch keinen Bewerber und keine Bewerberin zum Probedirigat einladen. „Gespräche werden geführt, aber wir warten auf die Proben.“
Das könnte Sie auch interessieren:
Für den Volkschor gibt es keinen Raum, sagt Heinen. Zwei Konzerte im Jahr gibt der Volkschor, in diesem mussten alle abgesagt werden. „Wir sind im luftleeren Raum, das ist eine ganz blöde Situation“, sagt Heinen, die aber zurzeit nicht das Gefühl hat, durch Corona Mitglieder zu verlieren.
Trotzdem sucht der Volkschor neuen Sängerinnen und Sänger, um einen „Neustart“ nach Corona anzugehen.