Bis Ende 2029 soll am Bahnhof in Quadrath-Ichendorf an der Stelle des Gebäudes ein „Haus der Generationen“ entstehen.
Vermüllung, KriminalitätSchandfleck in Bergheim wird abgerissen – Anwohner erleichtert
Das Gebäude, das in den 1970er-Jahren errichtet wurde, ist niemals modernisiert oder saniert worden. Nun steht der Abbruch des Hochhauses mitten in Bergheims größtem Stadtteil Quadrath-Ichendorf an. Im Rathaus hat man eine klare Haltung zu dem Gebäude: „Mit seinem hohen Leerstand, einer zunehmenden Vermüllung und Kriminalität im Haus und in der unmittelbaren Umgebung entwickelte sich das Gebäude über die Jahre mehr und mehr zu einem regelrechten Schandfleck im Stadtteil und einem Schmelztiegel für soziale Randgruppen“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Im Rahmen einer Feierstunde hat Bürgermeister Volker Mießeler gemeinsam mit den Projektbeteiligten, Bürgerinnen und Bürgern, Politik und Verwaltung den Rückbau des Gebäudes an der Frenser Straße 13-15 offiziell eröffnet. Nach Angaben von Bürgermeister Volker Mießeler ist der Abbruch „das klare Leuchtturmprojekt“ innerhalb von umfangreichen Maßnahmen zur Aufwertung von Quadrath-Ichendorf.
Bergheim: Anwohner wünschen sich den Abbruch seit vielen Jahren
Der Wunsch, das Hochhaus im Ortskern niederzulegen, sei bereits bei den Bürgerbeteiligungen 2017 das große Thema der Anwohnerinnen und Anwohner gewesen. „Daher freue ich mich ganz besonders, dass dieser Wunsch nunmehr in Erfüllung geht“, sagte Mießeler.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Stadt mehrstöckige Gebäude aufkauft und abbrechen lässt, um einen Stadtteil aufzuwerten. Wie schon beim Hochhaus am Berliner Ring, das durch eine Berufsschule ersetzt wurde, oder beim Hochhaus an der Albrecht-Dürer-Allee, auf das eine Grundschule folgen soll, wird es auch beim Gebäude an der Frenser Straße eine öffentliche Folgenutzung geben. Geplant ist ein „Haus der Generationen“.
„Das Gebäude, das hier entsteht, soll als barrierefreie Begegnungsstätte und Heimat für die Menschen und Vereine im Stadtteil Quadrath-Ichendorf dienen und sich städtebaulich in das Wohnumfeld eingliedern, in Ergänzung zu unserem Gleis 11 hier vor Ort“, sagt Mießeler. Das „Haus der Generationen“ soll bis Ende 2029 entstehen und unter anderem ein Jugendzentrum, einen Gastronomie-Betrieb, eine Fahrradwerkstatt, einen Veranstaltungsraum für bis zu 120 Personen, Büro- und Gruppenräume zur Nutzung für Vereine, Ausstellungsräumlichkeiten und Lagerplätze für Vereinsmaterialien beherbergen.
Eine Instandsetzung des Gebäudekomplexes wäre nach Angaben der Stadtverwaltung unwirtschaftlich gewesen. Erste Gespräche über einen Ankauf habe es im Herbst 2020 gegeben, im August 2021 folgte ein Ratsbeschluss zum Ankauf der Immobilie. „Sozialverträglich entmietet“ wurde bis 2023 - die Mieter seien mithilfe eines umfangreichen Sozialplans begleitet und bei der Wohnungssuche unterstützt worden.
Vermutlich bis März 2025 laufen die Abriss- und Bauvorbereitungen. Die Baugrube muss verfüllt und die Mauer an der Bahnunterführung zurückgebaut werden, „zur Entfernung des als wahrgenommenen Angstraumes“, wie die Stadt mitteilt. Außerdem stehen Erdarbeiten zur Angleichung des Höhenniveaus an den Fußgängertunnel Frenser Straße an.