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UmfrageWas soll mit der Fläche Am Jobberath in Bergheim passieren?

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Am Jobberath Beißelstraße Bergheim rj

Was soll auf dem Grundstück an der Beißelstraße entstehen?

Bergheim – Ein Rewe-Markt, Parkplätze und ein Drogeriemarkt? Rewe, Parkplätze und Hotel? Oder doch ein Kino? Die Diskussion darüber, was auf dem Grundstück Am Jobberath in der Innenstadt entstehen soll, läuft seit einigen Monaten. Jetzt nehmen Stadtverwaltung und Bürgermeister Volker Mießeler Stellung.

Die Lage: Das ehemalige Hit-Gebäude gehört den Brüder und Rewe-Betreibern Lutz und Peter Richrath. Sie wollen mit ihrer Rewe-Filiale von der Zeppelinfiliale dorthin umziehen. Außerdem wollen sie die beiden Grundstücke daneben in Richtung Innenstadt kaufen, um Parkplätze und ein weiteres Gebäude zu errichten. Die Richraths haben vorgeschlagen, ein Hotel aus Überseecontainern zu bauen. Eine zweite Variante wäre ein Drogeriemarkt. Die Rewe-Betreiber befürworten das Hotel.

Bergheim: Die Grünen wollen weiterhin ein Kino

Die Grünen sprechen sich für eine dritte Variante aus, nämlich ein Kino für die Fläche an der Beißelstraße. Dafür wollen sie, dass das Büro Batisweiler aus München, das bereits an ersten Überlegungen beteiligt war, das Projekt auf einer Kinomesse in Köln im September vorstellt. Denn bisher fehlt ein Investor. Das ist der Grund, weshalb es aus dem Rathaus heißt, die Realisierung werde zurzeit nicht weiter verfolgt. Auch gebe es noch keine Machbarkeitsstudie, die Kino, Parkplatz und Rewe miteinander verbinden könnte.

Die Junge Union Bergheim spricht sich für ein Kino in Bergheim aus. Die Gespräche zwischen Kinoplanerin und möglichem Rewe-Betreiber liefen, teilt der Bürgermeister mit.

Und überhaupt seien die Parkplätze für die Innenstadt wichtig. Die bestehenden würden von Innenstadtbesuchern gut angenommen, auch der Einzelhandel wolle die Stellplätze. „Ein Rewe-Frischemarkt ist auf jeden Fall ein belebendes Element in der Innenstadt“, sagt Bürgermeister Volker Mießeler.

Bergheim: Bürgermeister gegen Hotelpläne

Das Hotel als zweites Objekt auf der Fläche kann sich Mießeler hingegen nicht so leicht vorstellen: „Ein Hotel bestehend aus Überseecontainern mit insgesamt 25 Zimmern mag ein interessanter Ansatz sein, erscheint jedoch in dieser exponierten Lage mit den daraus erwachsenden städtebaulichen Ansprüchen und Notwendigkeiten nur bedingt geeignet, die »eierlegende Wollmilchsau« sein zu können.“

Hotel Jobberath Bergheim

Ein Hotel aus Containern.

Die Entscheidung habe langfristige Auswirkungen, sagt Mießeler: „Wir müssen daher die zukünftige Nutzung des städtischen Grundstücks sorgfältig abwägen und auf gesicherter Grundlage entscheiden.“ Interessen von Kunden, Investoren und Stadt müssten übereinander gebracht werden. Geplant sei, einen Ideenwettbewerb auszuschreiben.

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Dem Mehrheitsbündnis aus CDU, SPD und FDP hatten die Richraths ihre Pläne bereits vorgestellt. Christian Karaschinski, Fraktionsvorsitzender der CDU, hält das Hotel zwar für eine reizvolle Idee. „Es passt aber nicht an die Stelle“, sagt er. Ein Hotel dort müsse mindestens 100 Betten haben. Grundsätzlich wollten die Christdemokraten nichts Minderwertiges an dieser Stelle, sie seien aber für weitere Vorschläge offen, sagt Karaschinski. Wichtig sei die gemeinsame Planung und Abstimmung mit der Stadtverwaltung.

FDP Bergheim: Grundstück verpachten?

Alfred Friedrich, FDP-Fraktionsvorsitzender, steht der Hotelidee offener gegenüber: „Warum nicht einmal etwas Neues probieren.“ In Containerbauweise errichtet, wäre das Hotel auch schnell wieder abgeräumt. Allerdings bedürfe es einer umfassenden Prüfung. Friedrich bringt einen weiteren Aspekt ins Gespräch. Er schlägt vor, das entsprechende Grundstück nicht an die Richraths zu verkaufen, sondern zu verpachten.

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Für die Fläche am Jobberath gibt es schon genaue Pläne.

Für das Medio sei ein Hotel, wie es den Richraths vorschwebe, nichts, sagt Stefan Holzporz, Geschäftsführer der Medio Betreibergesellschaft BM Cultura. Er habe nichts gegen das innovative Konzept, aber es sei viel zu klein. Um das Medio und die Stadt Bergheim als Standort für Tagungen zu entwickeln, brauche man etwa 120 Zimmer. Außerhalb von Pandemiezeiten dauere eine Tagung im Schnitt eineinhalb Tage. Also immer mit Übernachtung.

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Es gebe bereits eine gute Zusammenarbeit zwischen Medio und dem Hotel 52, aber einen großen Beherbergungsbetrieb in der Innenstadt – entweder am Jobberath oder an der Marienstraße – brauche das Veranstaltungshaus. Holzporz sieht das auch als Vorteil für die Innenstadt: „So ein Tagungsgeschäft bringt viel Kaufkraft in die Innenstadt.“