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Bauland oder Grünfläche?Verband und Kirche streiten sich um Bergheimer Wäldchen

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Helmut Paul vom Bachverband sähe lieber, wenn das Wäldchen erhalten bliebe.

Bergheim-Glessen – Der noch unbebaute Hang an der Straße Im Heuchen soll grün und naturnah bleiben. Das fordert der Unterhaltungsverband Pulheimer Bach. Die Kirche will die Parzelle dagegen als Bauland verpachten. Eine Einigung ist derzeit nicht in Sicht.

Im Zuge der Renaturierung des Pulheimer Bachs hat dessen Unterhaltungsverband parallel zur Straße am Gut Neuhof, unweit von Feuerwehr und Schützenhaus, den zuvor in eine Rinne gezwungenen Wasserlauf befreit. Am Fuß des Hangs Im Heuchen schlängelt sich der Bach nun durch die naturnahe Auenparzelle. Flacher abfallende Hangteile hat die örtliche Kirchengemeinde schon vor Jahren an Bauherren in Erbpacht vergeben. Jetzt soll auch das letzte, allerdings viel steilere Stück, verpachtet werden.

Zustimmung der Forstbehörde steht aus

Die Kirche hatte schon 2014 die Parzelle dem Bachverband zur Pacht angeboten. Der war vorbehaltlich noch auszuhandelnder Bedingungen einverstanden und wollte auch den Hang übernehmen, wie Helmut Paul aus Glessen, stellvertretender Vorsteher des Bachverbands, berichtet. Stattdessen habe die Kirche bei der Stadt eine Bauvoranfrage für Einfamilienhäuser gestellt, die positiv beschieden wurde.

„Der Hang ist nicht, wie im Plan zur Voranfrage angegeben, 20, sondern über 30 Grad steil“, wendet Paul ein. Daher würden künftige Neubauten mit mindestens zwei Kellergeschossen über dem Bachgebiet aufragen. In einem Gespräch im vergangenen Mai zwischen Kirche, Verband, Stadt und dem Rhein-Erft-Kreis als Landschaftsbehörde teilten Stadt und Kreis mit, sich an der Pachtsumme beteiligen zu wollen. Zudem würde das weitere Vorgehen geprüft werden. Dann stellte die Stadt, obgleich sie der Bauvoranfrage zugestimmt hatte, fest, dass es sich um einen Wald im Sinne des Waldgesetzes handele. Das bedeutet, dass das Gelände nur mit Zustimmung der Forstbehörde bebaut werden darf. „Die Forstbehörde stellte diese Genehmigung nicht in Aussicht“, sagt Paul. Dies sei der Kirchengemeinde mehrfach mitgeteilt worden.

Dennoch habe die Pfarrei an der Bebauung festgehalten und im Dezember das Gelände zur Pacht in der Pfarrzeitung angeboten. „Wir hätten uns ja nicht mehr gemeldet“, habe ihm der Kirchenvorstand mitgeteilt, so Paul. Peter Pütz, stellvertretender Vorsitzender des Glessener Kirchenvorstandes, widerspricht. Er habe vom Forstbetrieb erfahren, dass eine Einstufung als Wald „eher unwahrscheinlich“ sei. Zudem warte man auf ein Angebot. „Der Ball liegt beim Bachverband“, sagt Pütz. Alles sei offen. Aber man habe „verantwortungsvoll mit dem Geld der Kirche umzugehen“, daher werde nach Vorliegen von Angeboten entschieden. Das habe er dem Verband auch mehrfach mitgeteilt. Auch der Verband sei gesprächsbereit, sagt Paul. Sein Ziel aber ist klar. Die Kirche solle von den Kosten für die Unterhaltung des Grundstücks befreit werden und das Wäldchen als naturnahe Einfassung der Aue erhalten bleiben.