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Nach mehr als 30 JahrenMetzgerei Prill in Bergheim schließt für immer

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Frank Prill im Schlachtraum seiner Metzgerei.

Die Metzgerei Prill schließt zum 03. April.

Ein Bergheimer Familienbetrieb muss schließen. Doch die Fliestedener müssen sich von den Fleisch- und Wurstwaren nicht komplett verabschieden.

„Vlysteden“ tauchte im Mittelalter in den Annalen auf: Siedlung an einem Gewässer. Diese Siedlung ist seit 1970 enorm gewachsen. Von 768 Einwohnern auf 2030. Die Kaufkraft nahm vor allem durch den Zuzug junger Familien zu. Doch jetzt muss der Ort auf einen alteingesessenen Teil seiner Infrastruktur verzichten: Die Metzgerei Frank Prill schließt am 3. April.

Vor mehr als 100 Jahren war an der Stelle des heutigen Betriebes eine Schlachterei erbaut worden. Heinz und Elisabeth Prill, die Eltern des heutigen Besitzers, übernahmen das Geschäft am 15. November 1966, Sohn Frank stieg am 1. Juli 1991 ein. Er blickt stolz auf mehr als 30 Jahre seines Metzgereibetriebes zurück.

Bergheim: Darum schließt die Metzgerei Frank Prill

„Die Zusammenarbeit mit den landwirtschaftlichen Betrieben war immer von großem Vertrauen geprägt“, sagt er. „Wenn mir ein Bauer ein Schwein geliefert hat, habe ich es gewogen, und er vertraute mir, wenn ich sagte, dass es soundso viel Kilogramm wiegt. Da wurde nicht lange kontrolliert.“ Gleichzeitig vertrauten die Kunden auf die Qualität aus seiner Schlachtung.

Außenansicht der Metzgerei Prill.

Vor mehr als 100 Jahren wurde an der Stelle der heutigen Metzgerei Prill eine Schlachterei erbaut.

Warum aber schließt diese Traditionsmetzgerei? „Wir bekommen einfach kein Fachpersonal mehr“, berichtet Prill. Er betrieb den Laden mit seiner Frau und zwei Angestellten. Eine Verkäuferin ist langfristig erkrankt, die andere kann nur eingeschränkt arbeiten. „Mit zwei Leuten geht das einfach nicht. Vor allem, wenn mehrere Kunden im Laden stehen, muss man zu zweit bedienen, dann aber bleibt die Arbeit im hinteren Teil der Metzgerei liegen.“

Metzgerei Prill: An diese Geschäfte werden weiterhin Wurst- und Schinkenwaren geliefert

Die meisten Familienbetriebe stützen sich auf die Verwandtschaft. Bei Prill war das nicht möglich, eine Tochter ist Physikerin, die andere arbeitet im Medienbereich. Eine Nachfrage von außerhalb, das Geschäft zu übernehmen, zerschlug sich.

Ortsbürgermeisterin Elisabeth Hülsewig bedauert Prills Entschluss: „Wir waren immer sehr stolz auf die Infrastruktur in unserem kleinen Gemeinwesen. Dass jetzt so plötzlich dieses historische Geschäft schließt, ist sehr schade, vor allem natürlich für die Familie Prill. Andererseits bleibt ja die Qualität erhalten. Prill liefert weiter Wurst- und Schinkenwaren an eine Reihe von Geschäften.“ Und zwar an den Fliestedener Obsthof, den Dinos-Kiosk, Gut Neuhof und die Bäckerei Kayser.