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Seit 2019 gesperrtNeue Brücke am alten Wehr in Bergheim endlich fertiggestellt

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Die neue Brücke über den Erftflutkanal in Bergheim-Paffendorf ist jetzt fertig gestellt worden.

Bergheim-Paffendorf – Während Clemens Jacob noch den hellen Holzbalken auf dem Stahlgeländer montiert, hüpft Andrej Orlovcev auf und ab, um die Schwingungen der Brücke zu prüfen. Jacob und Orlovcev gehören zu CJ Stahlbau und zum Ingenieurbüro Fischer Teamplan. Die Firmen waren beteiligt am Bau des neuen Stegs, der über den Erftflutkanal führt. Dort stand bisher die Wehrbrücke.

Bis die neue Brücke am Mittwoch endlich freigegeben werden konnte, war es ein langer Weg. Zumindest einer, der länger war als vorgesehen. Im Sommer 2019 wurde die Brücke gesperrt. Der Steg war beschädigt und sollte saniert werden. Der Tüv Rheinland stellte dann fest, dass unter Verwendung der alten Bausubstanz die Tragfähigkeit nicht mehr gegeben war. Die Untere Denkmalbehörde fand heraus, dass die unter Denkmalschutz stehenden Brückenköpfe erhalten bleiben sollten. So gibt es jetzt, nach mehr als eineinhalb Jahren, einen neuen Steg auf den alten Widerlagern.

Neue Brücke: Geländer besteht aus Cortenstahl

Die Brücke ist 1,25 Meter breit, wiegt rund vier Tonnen und ist etwa zehn Meter lang. Ihr Belag ist Glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK). Der sei pflegeleichter, witterungsbeständig und rutschfester, erklärt Thomas Jelen von Fischer Teamplan. Wie die neuen Brücken im Lukas-Podolski-Sportpark auch, besteht das Geländer aus Cortenstahl. Dieser wetterfeste Stahl ist anfangs grau und beginnt unter Witterungseinflüssen zu rosten. Unter der entstehenden Rostschicht bildet sich durch Verwitterung eine dichte Sperrschicht aus Sulfaten und Phosphaten, die den Stahl vor weiterem Oxidieren schützt.

Die rot-braune Rostoptik passe gut zum neuen Steg, sagt Thomas Jelen. Etwa ein Jahr habe es gedauert vom ersten Anruf der Stadt bis zur Freigabe der Sonderanfertigung, berichtet Jelen.

Tiefbau Sanders verantwortlich für Arbeiten

Für die Arbeiten rund um die Brücke, zum Beispiel für die Pflasterung, war die Firma Tiefbau Sanders zuständig. „Wir mussten vor der Brücke noch Material abtragen, um für Fahrradfahrer und Fußgänger einen gleichmäßigen Übergang vom Weg auf die Brücke zu gewährleisten“, sagt Marcus Vochsen vom Unternehmen.

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Durch den Neubau ist auch der Mittelpfeiler unter der Alten Wehrbrücke weggefallen. Dadurch könnten sich keine Grünreste mehr verfangen, sagt Vochsen. Insgesamt hat die gesamte Brückenanlage laut Stadtwerken rund 100.000 Euro gekostet. Am Dienstag sollen die Umleitungsschilder abgebaut werden, erklärt Bärbel Jacob von den Stadtwerken. Die Fußgängerumleitung über den Holtroper Graben, parallel zum Kieswerk Junggeburth, die während der Sperrung eingerichtet war, gilt nicht mehr. Dort werden, wie es ursprünglich gewesen ist, wieder Pferde weiden.