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MobilfunkTelefonica-Kunden sind in Quadrath-Ichendorf weiter ohne Netz

Lesezeit 2 Minuten
Auf einem Hochhaus stehen mehrere Mobilfunkmasten.

Kunden der Mobilfunkanbieter O2 und 1&1 können in Quadrath-Ichendorf derzeit nicht mobil telefonieren. Ein Funkmast auf dem Hochhaus am Bahnhof, das abgebrochen werden soll, ist deaktiviert.

Bergheims Bürgermeister Volker Mießeler ist wütend, weil die in Aussicht gestellte schnelle Lösung noch immer nicht da ist.

Seit rund sechs Wochen schon müssen Mobilfunkkunden von O2 und 1&1 im Bergheimer Stadtteil Quadrath-Ichendorf ohne Netz auskommen. Das heißt: Telefonate sind über Handy nur im WLAN möglich. Grund ist ein nicht mehr nutzbarer Mobilfunkmast auf dem Hochhaus an der Frenser Straße, das abgebrochen werden soll. Die Stadt als Eigentümerin des Hauses hat den Mietvertrag mit dem Mobilfunkbetreiber Telefonica gekündigt.

Dass das Unternehmen Telefonica noch keinen Ersatz geschaffen hat wie etwa die Telekom, die gegenüber der Feuerwache an der Frenser Straße ihren Mast aufgestellt hat, treibt Bürgermeister Volker Mießeler inzwischen die Zornesröte ins Gesicht. „Das macht mich wütend“, sagt Mießeler.

Große Einschränkungen für die Kunden in Quadrath-Ichendorf

Telefonica habe in der vorigen Woche eine schnelle Lösung und eine Rückmeldung in Aussicht gestellt. „Seitdem sind die Mitarbeiter abgetaucht, wir erreichen niemanden mehr“, sagte Mießeler in der Ratssitzung am Montagabend (25. Juni). Es sei ärgerlich, dass die betroffenen Kunden auch wichtige Anrufer nicht absetzen könnten und Gewerbetreibende große Einschränkungen hinnehmen müssten.

Auch sei unverständlich, warum Telefonica sich nicht einfach beim Mobilfunkmast der Telekom „einmiete“. Die Möglichkeit gebe es, sie werde aber aus unerfindlichen Gründen nicht genutzt. Mießeler sagte, er könne nur jedem Kunden raten, seine Kündigungsmodalitäten genau zu prüfen.

Wegen der Abschaltung des Mobilfunkmastes könne es „derzeit leider teilweise zu lokalen Einschränkungen bei der mobilen Telefonie und Datennutzung kommen, was wir sehr bedauern“, sagt Telefonica-Sprecher Florian Streicher. In einigen Fällen könnten umliegende Standorte die Versorgung für Kundinnen und Kunden übernehmen. „Unsere Netztechniker arbeiten bereits daran, die Versorgung über die umliegenden Standorte zu optimieren. Höchste Priorität hat die Errichtung eines neuen geeigneten Standortes in Quadrath-Ichendorf.“

Man wolle schnellstmöglich einen geeigneten Standort finden, um die Versorgung vor Ort wieder zu verbessern. „Hierfür hoffen wir auch auf die Unterstützung der Stadt sowie der Gebäude- und Grundstückseigentümer, damit sich schnell ein entsprechender (Dach-)Standort finden lässt“, sagt Streicher.

Das Absetzen von Notrufen sei nicht gefährdet. „Notrufe sind im Mobilfunknetz priorisiert. Zudem können Notrufe auch über andere Mobilfunknetze abgesetzt werden, sollte das eigene nicht erreichbar sein“, betont Streicher.