55 Künstler und circa 30 übrige Aussteller boten ein Forum für den Verkauf ihrer Bilder, Merchandisingartikel und Sammlerstücke. Wichtig ist aber auch der Austausch.
Premiere im MedioBergheim war für einen Tag das Mekka der Manga-Fans
Es ist die Leidenschaft für Comics und deren aus Japan stammende Form der Mangas, die die Besucher, Comic-Künstler, Aussteller und Organisatoren der ersten Comic- und Manga-Convention in Bergheim miteinander verbindet – eine Veranstaltung „von Fans für Fans“, wie es in der Ankündigung heißt.
Deshalb gehe es auch nicht nur darum, den 55 Künstlern und circa 30 übrigen Ausstellern ein Forum für den Verkauf ihrer Bilder, Merchandisingartikel und Sammlerstücke zu bieten, sondern um den Austausch untereinander und die Pflege der Community, wie Miguel E. Riveros Silva, einer der Mitveranstalter, betonte.
Das bestätigt Thomas Fritsch, der selbst historische amerikanische Comics sammelt und auf seinem Stand im Foyer des Medios in Bergheim zum Verkauf anbot. Die Conventions seinen für ihn „echte Highlights“, weil er hier auf Menschen treffe, die sich für Comics interessieren und mit denen er in den Austausch komme.
Künstlerinnen und Künstler saßen in kleinen Guckkästen
In der „Künstlerallee“ standen die Stände dicht an dicht. Sie quollen über mit Bildern im DIN-A4- und DIN A3-Format von Comic-Figuren, die im Mangastil gezeichnet und coloriert sind, Postkarten mit gleichen Motiven, Sammelkarten, Stickern und anderen Merchandisingartikeln. Dazwischen blieb manchmal nur ein kleiner Guckkasten, in dem die Künstlerinnen und Künstler saßen.
So wie der Illustrator Dmitry Borod aus Köln, der konzentriert in einem Skizzenblock zeichnete. „Viele hier arbeiten noch mit Stift, Pinsel und Papier und nicht (nur) digital“, erläuterte Riveros Silva. Borod zeigte zum Beispiel eine Reihe von Karten mit Katzenthema, die er für Inktober erstellt hatte. Diese Onlineseite stellt die Aufgabe, einen Monat lang jeden Tag ein vorgegebenes Thema in einem Bild festzuhalten.
Ganze Comics-Bücher und -Hefte wurden bei der Premiere im Medio selten angeboten. Eine, die im Eigenverlag einen Band herausgebracht hat, ist Tori Weiss. Sie ist selbstständige Grafikdesignerin und betreibt in Lövenich eine Malschule. Ihr drittes Standbein, das sie mit viel Leidenschaft betreibt, sind Comics. „Lavendel“ heißt ihre märchenhafte Geschichte. Sie handelt von einem Mädchen, deren Mutter schwer erkrankt ist und die sich auf die Suche nach einem im Wald lebenden Einhorn macht, das über besondere Heilkräfte verfügt.
Eine Reihe weiter war der Stand von Chris Seidel aus Dortmund gut besucht. Sie entwickelt gerade ihr eigenes Manga, das sie ebenfalls im Selbstverlag herausbringen möchte. Einige der Charaktere hat sie bereits entworfen und auf ihren Social-Media-Kanälen bekannt gemacht. Sie bot zu diesen Figuren bereits Poster, Karten und andere Fan-Artikel an.
Unter den Besuchern waren einige Cosplayer. Der englische Begriff bedeutet, einen Charakter aus einem Comic, einem Film oder Spiel zu verkörpern. Dazu gehört insbesondere die Verkleidung, das Make-up, Accessoires, aber auch, das Verhalten der Figur zu imitieren.
Für alle die sich für diese Spielart der Comic-Kultur interessieren, bot die erfahrene Cosplayerin Maria Weingarten (Künstlername „Eressea“) aus Frechen-Königsdorf einen Workshop an. Neben Grundlegendem erhielten die Teilnehmerinnen zahlreiche Tipps, zum Beispiel zum Einkauf und Verarbeitung von Stoffen, zum Frisieren von Kunstperücken oder zum Erstellen und Bemalen von Formteilen aus Foam, einem Schaumstoff, der sich besonders gut zum Aufbau von Kostümen eignet.
Und wer wollte, konnte an einem Cosplay-Wettbewerb teilnehmen und sich mit seiner Figur einer wohlwollenden Jury stellen, die sich die dargestellte Figur und die Besonderheiten der Kostümierung erläutern ließ. Im zweiten Bewertungsteil musste der Charakter dann in Aktion präsentiert werden.