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„Jahrhundertchance“Wie die Bergheimer CDU den Digitalpark sieht

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Das Kraftwerk Niederaußem.

In der Nähe des Kraftwerks Niederaußem soll der Digitalpark entstehen.

Aus Sicht der CDU ist der Digitalpark bei Niederaußem mehr als eine gute Nachricht. Er habe das Potenzial, die Stadtkasse deutlich zu entlasten.

Bisher kamen beim Thema Digitalpark hauptsächlich Politiker der SPD und der Grünen zu Wort. Jetzt gibt auch die CDU-Fraktion der Kreisstadt, die mit Volker Mießeler den Bürgermeister stellt, eine Stellungnahme ab. Das Fazit der Christdemokraten: Der Digitalpark ist eine Chance für Bergheim, wie es sie kein zweites Mal geben wird.

„Der Digitalpark ist mehr als eine gute Nachricht“, sagt der Bergheimer CDU-Fraktionsvorsitzende Christian Karaschinski. „Das Zusammenspiel Microsoft und Digitalpark ist eine Jahrhundertchance für uns.“ Doch Stadt und Politik müssten jetzt schon Schritte einleiten, damit die Ansiedlung auch gut gelinge. „Dazu gehört, dass wir weitere Unternehmen für uns gewinnen können, dass wir die Themen Straßen und Mobilität mitdenken.“

Umgehungsstraßen wie die L93n sollen ausgebaut werden

Karaschinski spielt vor allem auf den Lückenschluss der Straßen L93n, L361n und B477n an. Die CDU fordert mit Unterstützung der Bergheimer FDP schon seit Längerem, die drei Straßen auszubauen. Doch dagegen sperren sich die Bewohner angrenzender Orte wie Büsdorf und mehrere Fraktionen im Stadtrat.

Trifft der Digitalpark auf die richtigen Bedingungen, rechnet CDU-Politiker Hermann Josef Falterbaum mit positiven Folgen für die Stadtkasse. Der Vorsitzende des Ausschusses für Soziales, Finanzen und Liegenschaften ist sich sicher: „Durch die Einnahmen haben wir wesentlich mehr Spielraum für den Ausbau von Kindergärten oder Schulen. Vielleicht können wir uns so auch wieder freiwillige Ausgaben für die Bürger leisten.“

Viel wichtiger ist aus Sicht von Falterbaum aber ein weiterer Punkt. „Wir können Steuererhöhungen für die Bürger durch Unternehmensansiedlungen abfedern“, sagt der Ausschussvorsitzende. Er hoffe nun, dass alle politischen Parteien an einem Strang ziehen und es keine lange Diskussion gebe, die Unternehmen oder Investoren abschrecke.

Auch in Kerpen weckt der Digitalpark Interesse

In der Nachbarstadt Kerpen weckt der Bergheimer Erfolg Interesse an einem eigenen Digitalpark. Die Kerpener SPD-Fraktion fordert von der Verwaltung, diesen schnellstmöglich zu erschließen und so von der „Goldgräberstimmung“, die der Microsoft-Hyperscaler ausgelöst hat, zu profitieren.

Das Rheinische Revier biete mit gut ausgebildeten Fachkräften und „exzellenter Energieinfrastruktur“ viel Potenzial, sagt der SPD-Stadtverordnete Andreas Nagel. „Kerpen darf in dieser Entwicklung nicht zurückfallen.“ Geeignete Flächen für einen Digitalpark befinden sich aus Sicht der Kerpener SPD rund um das alte Manheim. Auch Industriebrachen im Stadtgebiet könnten für einen Digitalpark genutzt werden.