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Streaming und FilmportaleBergheimer Stadtbibliothek geht neue Wege

Lesezeit 3 Minuten
Bergheim_Medio

Die Stadtbibliothek im Medio hat mittlerweile wieder geöffnet. 25 Besucher dürfen zeitgleich  hereingelassen werden.

Bergheim – Die Stadtbibliothek Bergheim hat ihren Jahresbericht für 2020 vorgelegt. Eigentlich stellt die Bibliotheksleitung um Werner Wieczorek und seine Stellvertreterin Lisa Joos dem Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur ihr Fazit zum vergangenen Jahr immer persönlich vor. Die Präsentation fiel in diesem Jahr aus, stattdessen blicken Wieczorek und Joos im Zoom-Gespräch mit dieser Zeitung zurück und voraus.

„Eigentlich war es ein verlorenes Jahr“, sagt Werner Wieczorek. Bekanntlich musste die Stadtbibliothek immer wieder schließen. Dafür seien die Zahlen aber gar nicht mal so schlecht, meint der Bibliotheksleiter. 645 Neuanmeldungen, 54 Veranstaltungen, 36 Führungen und 60.000 Besuche verzeichnet das Bibliotheksteam für 2020. 2019 konnte sich die Stadtbibliothek noch über fast 1400 Neuanmeldungen freuen.

Neunte Auflage der Nacht der Bibliotheken

Die Stadtbibliothek Bergheim nimmt an der neunten Auflage der Nacht der Bibliotheken teil, die in diesem Jahr über Instagram stattfindet. Das Motto lautet „Mitmischen!“. Dafür stellt die Bibliothek am Freitag, 19. März, ab 18 Uhr ein digitales Programm auf die Beine. Das Instagram-Profil der Einrichtung heißt „stadtbibliothek_bergheim“.

Das Motto soll einen gesellschaftspolitischen Aspekt betonen. Wer mitmischen wolle, brauche gute Argumente. Die finde man in Zeiten von Fake-News in zuverlässigen Quellen, und diese in Bibliotheken. Schirmherrin der Veranstaltung ist Elke Büdenbender. Der Verband der Bibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen sowie das NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft fördern die Nacht der Bibliotheken.

In Bergheim geht es unter anderem um das Thema Nachhaltigkeit. Dazu, aber auch zu anderen Themen, gibt es Experteninterviews. Das Bibliotheksteam bittet um Anmeldung per E-Mail. Fragen werden unter 02271/89380 beantwortet. (nip)

Das Team reagierte auf die neuen Gegebenheiten mit Onlineveranstaltungen, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Bei „Paules Samstagsgeschichten“ seien beispielsweise zweimal im Monat etwa 30 Teilnehmer dabei gewesen, sagt Joos. Nach dem Ende der Pandemie können sich die beiden vorstellen, dass das eine oder andere Online-Angebot das bisherige Bibliotheksprogramm ergänze. Ersetzen könne es die Präsenz allerdings auf keinen Fall.

Veränderungen geplant

Die Stadtbibliothek hat im vergangenen Jahr außerdem ein neues Gesicht erhalten. Das Erdgeschoss wurde umgestaltet. Es gibt einen neuen Eingangsbereich und ein Café. Und die Bibliothek soll sich weiter verändern. „Im neuen Projekt soll die Kinderbibliothek aufgepeppt werden“, sagt Lisa Joos. Unter anderem fehlten Sitzgelegenheiten, der Bibliotheksteil im Untergeschoss soll unter dem Motto „Schiffe, Meer und Hafen“ umgestaltet werden. 20 000 Euro soll das insgesamt kosten, 60 Prozent soll die Bezirksregierung übernehmen. Wenn der Bescheid da sei, könne man beginnen. Joos kalkuliert mit einer Eröffnung im Herbst.

Die Stadtbibliothek hat ihr Angebot außerdem um Streamingdienste erweitert. Ab sofort kann man über das Portal Filmfriend unter anderem Filme, Dokus und Kinderserien online schauen. Einloggen könne man sich mit dem Bibliotheksausweis. „Bei den Filmdatenbanken hatten wir eine Lücke“, sagt Wieczorek.

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Auch Musikstreaming ist nun möglich. Drei Stunden am Tag können Nutzer über den Anbieter Freegal Musik aus einer Auswahl von mehr als 15 Millionen Liedern streamen. Drei Songs pro Woche kann man sogar herunterladen. Für Kinder gibt es die App Tigerbooks, ein Programm mit digitalen Lern- und Lesespielen, Vorlesefunktion, Animationen und Audiorecorder.

Inzwischen hat die Bibliothek auch wieder geöffnet, zu den gewohnten Zeiten dürfen 25 Menschen zeitgleich ins Medio.