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Olympia BoxenTrotz Niederlage Glückwünsche für Nelvie Tiafack aus Bergheim zur Bronze-Medaille

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt den Boxer Nelvie Tiafack mit geschlossenen Augen nach dem verlorenen Boxkampf.

Verlor im Halbfinale gegen des Usbeken Jalolov, der aber mit einer Bronze-Medaille nach Bergheim zurück: Der Schwergewichtsboxer Nelvie Tiafack.

Wer dem Bergheimer Boxer nach seinem verlorenen Halbfinal-Kampf im Stadion von Roland Garros aus der Heimat gratulierte.

„Ich habe alles versucht, ihn zu stellen. Das hat nicht geklappt, aber ich habe mein Bestes gegeben. Die Atmosphäre hat mich zusätzlich gepuscht“, bilanzierte der Faustkämpfer Nelvie Tiafack in einer Mischung aus Enttäuschung über den Kampfverlauf und Zufriedenheit über den Medaillengewinn. Der Superschwergewichtler will nach der Niederlage im Halbfinale bei den Olympischen Spielen gegen den Usbeken Bakhodir Jalolov nun ins Profilager wechseln.

Einer der ersten Gratulanten war Bergheims Bürgermeister Volker Mießeler, der Tiafack auf Facebook am Morgen nach dem verlorenen Kampf zu Bronze beglückwünschte: „Unser 25-jähriger Boxer aus Bergheim hat bei den Olympischen Spielen in Paris eine beeindruckende Leistung gezeigt und Bronze im Superschwergewicht gewonnen.“ Mießeler sprach nach der Niederlage und dem Gewinn der Bronzemedaille von einem historischen „Erfolg für den Deutschen Boxsport-Verband. Es ist die erste Olympia-Medaille seit 2016 für Deutschland!“

Stolz verspürt der Bergheimer Bürgermeister über Tiafacks „großartige Leistung auf internationaler Bühne. Du bist ein wahres Vorbild und ein Beweis dafür, dass harte Arbeit und Entschlossenheit zum Erfolg führen.“ „Ich habe schon mehr erreicht, als alle dachten“, hatte Tiafack schon vor seinem Halbfinale im Superschwergewicht (+92 Kg) gesagt. Mit seinem Sieg über den Italiener Diego Lenzi und dem Einzug in die Runde der letzten Vier hatte der Bergheimer Bronze bereits sicher.

Das Bild zeigt Nelvie im Boxring mit seinem Gegner Bakhodir Jalolov aus Usbekistan und dem Ringrichter.

Nelvie Tiafack mit rotem Trikot musste sich am Ende gegen den Usbeken Bakhodir Jalolov beschlagen geben.

Jetzt sollte Gold her. Der 25-Jährige vom ältesten Amateur-Boxvereins Deutschlands, dem SC Colonia 06, stand im Halbfinalkampf gegen den 2,01 Meter großen und an Reichweite deutlich überlegenen Olympiasieger von Tokio vor einer ganz schweren Aufgabe. Tiafack kam nicht in die Halbdistanz, sodass seine Trefferversuche wirkungslos in der Luft verpufften.

Der Rechtsausleger mit kamerunischen Wurzeln traf nur in der ersten Runde zwei-, dreimal, sodass die Punktrichter den Kampf schließlich mit 5:0 für den Usbeken werteten. Auch in Runde zwei fand der Europameister von 2022 kein Mittel, einen Treffer zu landen. In der Schlussrunde hätte nur noch ein Niederschlag die Wende bringen können.

In der Schlussphase des Kampfes musste der Bergheimer, der seinen letzten Amateurboxkampf bestritt, dann noch Treffer einstecken. Der Traum von Gold vor 15 000 Zuschauern im Tennisstadion Roland Garros war geplatzt. Als Erfolg ordnete auch Torsten May die Niederlage ein. Der Box-Olympiasieger von 1992 in Barcelona sprach von einem Kampf David gegen Goliath: „Das ist eine Riesenleistung und ein Riesenerfolg. Chapeau, dass er die Bronzemedaille gewonnen hat. Der Usbeke hat sein Programm runtergespult, aber ich habe mich für Nelvie gefreut, dass er Bronze geholt hat.“

Mit Spannung wird der 54-Jährige aus Frechen-Königsdorf Tiafacks weiteren Weg auf internationaler Bühne verfolgen: „Ich hoffe, dass er bei den Profis gut aufgebaut wird und ein gutes Management bekommt.“