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„Es regnete Silber“Schatzsucher enthüllt, wie es zu den spektakulären Funden in Bergheim kam

Lesezeit 3 Minuten
Schatzsucher Carsten Konze aka German Treasure Hunter vor der Burg Geretzhoven in Bergheim.

Schatzsucher Carsten Konze aka „German Treasure Hunter“ vor der Burg Geretzhoven in Bergheim.

Nach seinem Einsatz in Bergheim berichtet der „German Treasure Hunter“ über die Arbeit, die hinter solchen Funden steckt.

Schatzsucher Carsten Konze hat an der alten Wasserburg Geretzhoven in Bergheim gleich mehrere spektakuläre Funde gemacht. Unter anderem buddelte der „German Treasure Hunter“ wertvolle Münzen aus dem Boden – eine davon ist rund 1700 Jahre alt. Doch wie lange musste Konze dafür mit seinem Metalldetektor auf dem Acker herumlaufen? Gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ spricht er über seinen Einsatz, die schönsten Funde – aber auch über die harte Arbeit.

Der Faktor „Glück“ sei bei der Schatzsuche enorm wichtig, weiß Carsten Konze. Aus ihm spricht Erfahrung. Vor elf Jahren hatte er zum Geburtstag seinen ersten Metalldetektor geschenkt bekommen. Was als kleines Hobby an den Wochenenden begann, wurde schnell mehr.

„German Treasuer Hunter“ hat sein Hobby zum Beruf gemacht

Konze: „Die Begeisterung, Geschichte so zu erleben, war für mich so faszinierend, dass neben den Wochenenden auch viele ‚Feierabend-Runden‘ dazu kamen und ich teilweise fast täglich mit meinem Detektor unterwegs war.“

Inzwischen hat der 47-Jährige sein Hobby zum Beruf gemacht. „Ich bin Schatzsucher mit Leib und Seele und mache nichts anderes mehr“, erklärt Carsten Konze. Eines der Standbeine als professioneller Schatzsucher bestehe in seiner Arbeit auf Youtube. Hier ist Konze nur als „German Treasure Hunter“ bekannt. Bereits über 160.000 Abonnenten folgen seinem Kanal, seine Videos erreichen sogar teils mehrere Hunderttausend Userinnen und User.

Schatzsucher Carsten Konze: „Gibt es alte Wege oder alte Karten?“

Doch im Gespräch wird schnell klar, es braucht mehr als ein bisschen Glück, um so erfolgreich zu sein wie Konze. Gutes Equipment, präzise Vorbereitung, viel Geduld und eine gewisse Frustrationstoleranz sollte wohl jeder Schatzsucher mitbringen. Denn schöne Funde seien eigentlich immer drin, wenn man sich ein wenig vorbereitet, doch in der Häufigkeit wie jetzt in Bergheim sei das eher nicht alltäglich.

Vor seinen Suchgängen bereitet sich der „German Treasure Hunter“ genau vor und recherchiert, was in dem Suchgebiet historisch los war. „Gibt es alte Wege oder alte Kreuzungen, die heute nicht mehr sichtbar vorhanden sind? Gibt es alte Karten? Wo sind Auffälligkeiten auf der Oberfläche? Dann habe ich eigentlich immer recht gute Chancen, schöne Funde zu machen.“

„German Treasure Hunter“ über Enttäuschung in Bergheim: „Hier lag das Feld voll mit MG-Hülsen“

Wie an der Wasserburg Geretzhoven in Bergheim, die bereits 1328 als Rittersitz erwähnt wird. Und doch verbrachte der 47-Jährige mehr als sechs Stunden auf der Ackerfläche. Und diesmal habe er Glück gehabt, es gebe auch Suchtage, an denen brauche man deutlich länger, um ein paar schöne Funde zu machen.

Hinzu kämen dann immer noch Filmschnittarbeiten und die Moderation für die Youtube-Videos. „Es gibt oft Tage, wo ich bis in die Nacht hinein meine Videos schneide und dann vor Erschöpfung vor dem PC im Stuhl einschlafe.“

Die letzten Suchgänge in Bergheim hätten auf dem Feld hinter der Burg stattgefunden. „Statt erhoffter Mittelalter-Funde, lag hier das Feld voll mit amerikanischen MG-Hülsen“, berichtet Carsten Konze gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Vermutlich sei die Burg von dieser Seite im Zweiten Weltkrieg durch die US Army angegriffen worden. „Auch interessant, Geschichte auf diese Art und Weise zu rekonstruieren, aber Silbermünzen zu finden ist dann doch einfach schöner.“