Spender gesuchtCoronavirus beeinflusst Blutspendetermin in Bergheim
Bergheim-Kenten – Auch die Blutspendeaktionen stehen in Zeiten von Corona unter besonderen Vorzeichen: Bevor in Kenten bei der Aktion des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) die Fragebögen ausgefüllt und von Spendenärztin Petra Angart geprüft werden konnten, musste bei jedem Spender zunächst Fieber gemessen werden – eine Vorsorgemaßnahme wegen des Coronavirus.
Es war ruhig in den vier Räumen, in denen jeder der motivierten DRK-Mitarbeiter seiner verantwortungsvollen Aufgabe nachging. Dann und wann hörte man aber auch ein fröhliches Lachen, die Stimmung war gut. Schließlich waren es 88 Spender, die sich auf den Weg ins Pfarrzentrum Kenten gemacht hatten.
Die Blutspendebeauftragte des DRK Rhein-Erft, Irmgard Heidemann, freute sich über die rege Teilnahme, auch wenn sie es bedauerte, dass so wenige junge Menschen zum Blutspenden kommen. Spenden darf man nämlich ab 18 bis zur Vollendung des 75. Lebensjahres. Erst dann, wenn in der eigenen Familie durch Krankheit Blutspenden erforderlich würden, entschließe sich der junge Mensch dazu, selbst seinen Beitrag zu leisten, glaubt Heidemann.
Keine Angst wegen Corona
Das wollte auch Ralf Noack. Für den 46-Jährigen war es der 23. Blutspendetermin, und es war selbstverständlich für ihn, auch diesmal dabei zu sein. Angst wegen Corona habe er nicht, betonte er. Für die Organisatoren fand er lobende Worte: Die Liegen für die Spender seien weit genug auseinander gestellt, ein Ruheraum eingerichtet, ehrenamtliche Helfer sorgten für Verpflegung.
Gertrud Radtke (70) spendete zum 53. Mal. Sie tue das auch zum Eigennutz, sagte sie: „Das Blut verdünnt sich und muss erneuert werden.“
Markus Rzeznik (28) kam von der Arbeit aus Köln und wollte eigentlich nur einkaufen. Dann sah er das Hinweisschild zur Blutspendeaktion und meldete sich spontan an. Schon oft habe er im Radio davon gehört , dass so wenige Menschen Blut spenden. „Und da wollte ich dazu beitragen, damit die Empfänger sich freuen können.“
Aus Solidarität
Iris Neumüller (47) kommt viermal im Jahr aus Solidarität: „Es ist ein gutes Gefühl, zu helfen.“ Sie hat nämlich die ganz seltene Blutgruppe 0 Rhesus negativ. Während ihr Blut für viele Empfänger verwendet werden kann, wird es für sie schwierig, wenn sie selbst mal eine Blutspende brauchen sollte.
Guido Pradel (52) ist mittlerweile zum 63. Mal dabei. Als Beamter bei der Bundeswehr will auch er seinen Beitrag leisten: „Ich möchte etwas für die Gemeinschaft tun.“ Die 23-jährige Dana Pfitzer sagte, sie wolle ganz einfach etwas zurückgeben.
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Sie war nämlich als kleines Kind, bedingt durch eine Operation, selbst auf Blutkonserven angewiesen. Es war nun ihr achter Blutspendetermin und sie meinte, es müsse in den Medien mehr zu Blutspenden aufgerufen werden.