Eine Untersuchung in einer Tierarztpraxis fördert weitere gesundheitliche Baustellen zutage – unter anderem Hodenkrebs.
„Großbaustelle“Bulldoge „Max“ im Tierheim Bergheim war seit seiner Geburt nicht beim Tierarzt
Wenn das Tierheim Bergheim auf Facebook „die nächste Großbaustelle herzlich willkommen“ heißt, kann das bedeuten, dass es einem Tier nicht möglich ist, ein beschwerdefreies Leben zu führen. So soll es dem Bulldoggen-Rüden Max ergehen. Laut Tierheim Bergheim hat sich niemand um seine gesundheitlichen Baustellen gekümmert – „seit er auf der Welt ist“.
Sein letzter Besitzer kaufte den damals dreijährigen Bulldoggen-Rüden 2019 im Internet, gab ihn dann aufgrund von Zeitmangel im Tierheim Bergheim ab. In einer Tierarztpraxis waren die beiden nie. Viele schwer vermittelbare Hunde warten in Bergheim auf neue Herrchen und Frauchen – für Max jemanden zu finden, wird wohl besonders schwer.
Mit diesen gesundheitlichen Problemen hat Bulldogge Max zu kämpfen
„Max hat wegen seines langen Gaumensegels ständig Atemnot, seine Zähne stehen in alle Richtungen, seine Augen sind viel zu trocken, die Falten verursachen Hautprobleme und sein Gangbild treibt jedem Tierarzt die Tränen in die Augen“. So beschreibt das Tierheim Bergheim die Beschwerden des Bulldoggen-Rüden in einem Facebook-Post. Bei der Aufzählung handelt es sich noch nicht um das Ergebnis einer ärztlichen Untersuchung, sondern um das, was Mitarbeitende des Tierheims selbst erkennen.
Das Attest aus einer ersten Untersuchung, durchgeführt vom Tierärzteteam in Neuss-Süd, einer Tierarztpraxis, bestätigte nicht nur die ersten Annahmen, sondern förderte noch weitere gesundheitliche Baustellen zutage: Demnach hat Max einen Hodentumor, einen Kreuzbandriss, eine erhebliche Deformation des Schädels (Brachyzephales Syndrom) sowie eine Zahnfehlstellung samt permanenter Zahnfleischentzündung.
Eine Zusammenfassung der gesundheitlichen Baustellen von Max schildert Dr. Krause vom Tierärzteteam in Neuss-Süd in diesem Video.
Bulldogge Max: Viele Genesungswünsche bei Facebook
Als Erstes ging das Tierärzteteam Neuss-Süd die Atmung der Bulldogge an. Hierzu wurde Anfang Oktober eine Gaumensegeloperation durchgeführt. Diese hat Max laut Tierheim Bergheim gut überstanden. Doch das war nicht die letzte Operation für den geschundenen Hund.
In den Facebook-Kommentaren unter den einzelnen Beiträgen des Tierheims findet sich eine Vielzahl an aufbauenden, Genesung wünschenden Worten für Max. „Bald geht es dir besser, weil du jetzt in guten Händen bist“, schreibt eine Facebook-Nutzerin. „Hoffentlich kann er jetzt besser atmen, der süße Schatz“, ist eine Reaktion auf die gut überstandene Operation von Max.
Doch auch Kritik an den Vorbesitzern und Züchtungsmethoden von Bulldoggen wird online laut. „Was für eine Qualzüchtung“, äußert sich eine Nutzerin. „Menschen, die so Tiere züchten, gehören alle angeklagt“ und „Leider ist das immer noch nicht verboten vom Gesetzgeber“ äußern sich weitere.