AboAbonnieren

Modegeschäft schließtBrühler Handel drohen nach Aachener-Pleite drastische Folgen

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist die Aachener-Filiale in Brühl.

Die Aachener Filiale in Brühl schließt Ende September. Der übrige Handel sieht dies mit großer Sorge.

Bis Ende September 2024 soll es einen Räumungsverkauf geben, dann droht Leerstand in dem größten Ladenlokal der gesamten Stadt.

Die Nachricht von der Schließung der Aachener Filiale am Steinweg löst große Sorge aus. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die Sanierung des insolventen Modehauses gescheitert ist und bis zum 30. September alle zehn Geschäfte dicht machen werden. „Das ist eine Riesenkatastrophe für die Stadt“, sagt Frank Pohl, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands Wepag.

Mittelfristig sehe es damit für alle Bekleidungsgeschäfte düster aus. Für die Kundschaft verliere der Standort deutlich an Attraktivität. Zudem lebten viele kleinere Geschäfte bislang davon, das Angebot von Aachener zu ergänzen. „Mit Aachener geht ein Kundenmagnet verloren“, so Pohl.

Der Einzelhandelsverband sieht Wirtschaftsförderung in der Pflicht

Er sieht nun die die städtische Wirtschaftsförderung in der Pflicht, etwas zu unternehmen. Denn jahrelanger Leerstand in dieser prominenten Lage würde das Image Brühls als Einkaufsstadt weiter schädigen, so die Befürchtung.

Eine Neuvermietung des größten Ladenlokals der Stadt scheint aber äußerst fraglich. „Die Lage im Handel ist sehr schwierig“, erklärte mit Erich Beyersdorff der Aachener-Geschäftsleiter.

Für eine Rettung von Aachener in Brühl und die dort tätigen rund 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sieht er keine Chance mehr. „Es ist vorbei“, so Beyersdorff, der einen Räumungsverkauf bis Ende September ankündigte. „Was danach geschieht, weiß ich nicht.“ Pohl glaubt nicht an eine schnelle Lösung. „Dieses Jahr wird nichts passieren“, so der Wepag-Chef.

Die zukünftige Nutzung der Aachener-Immobilie ist unklar

Zwischenzeitlich herrschte am Standort Brühl verhaltener Optimismus. Dem Vernehmen nach zählte das Geschäft zu den umsatzstärksten der den insgesamt zehn Aachener-Filialen. Angedacht war der Abriss des langjährigen Kaufhof-Gebäudes sowie ein Neubau, in den dann Aachener wieder einziehen wollte. Diese Idee ist nun vom Tisch.

Unklar ist, was der Vermieter, dem Vernehmen nach eine in Hamburg ansässige Verwaltungsgesellschaft, mit der Immobile vorhat. „Es fehlt ja die konkrete planungsrechtliche Grundlage und die derzeitige Situation bei den Baukosten macht Investoren vorsichtig. Ich rechne damit, dass es mindestens drei bis vier Jahre dauern wird, ehe etwas passiert“, sagt Pohl.