UmgestaltungWarum Autos an der Gartenstraße in Brühl künftig auf der anderen Seite parken

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist die Gartenstraße, auf der ein Radfahrer fährt.

Die Parkplätze entlang der Garten- und Schützenstraße sollen anders angeordnet werden. Das soll die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer erhöhen.

Mit einer anderen Anordnung der Parkplätze und neuen Abstellmöglichkeiten für Räder sollen Schützen- und Gartenstraße attraktiver werden.

Schützen- und Gartenstraße in der nördlichen Innenstadt sollen sicherer und attraktiver für Fußgänger und Radfahrer werden. Mit großer Mehrheit votierte der städtische Ausschuss für Verkehr und Mobilität für neue Fahrbahnmarkierungen sowie eine Verlagerung der Parkplätze.

Letztere sollen sich demnach künftig ausschließlich auf der nördlichen Straßenseite befinden. Außerdem soll die Kreuzung mit der Kölnstraße eine andere Gestaltung erhalten. Eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern war bereits zuvor beschlossen worden.

Gartenstraße in Brühl: Planer folgen Empfehlung von Experten

Mit dem Entschluss folge man den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA 2010) für Einbahnstraßen mit Freigabe für entgegengerichteten Radverkehr. So müssten Radler nicht mehr auf den Gehweg ausweichen, wenn ihnen Autos entgegenkommen, womit man Konflikte mit dem Fußverkehr verhindere, so die Verwaltung.

Radler könnten entsprechend ihres individuellen Sicherheitsbedürfnisses entscheiden, ob sie zwischen die parkenden Fahrzeuge ausweichen. Und weil sich Autofahrer nicht auf das Ausweichmanöver verlassen könnten, würden diese ihre Geschwindigkeit reduzieren, so das Kalkül der Planer.

Umgestaltung Gartenstraße: Anwohner sind anderer Meinung 

Die Einschätzung der Verwaltung widerspricht der einiger Anwohner. Letztere halten die künftige Regelung für noch gefährlicher als die derzeitige und setzten sich im Ausschuss dafür ein, die Parkplätze versetzt anzuordnen. Es entstünde ein verschwenkter Fahrweg, der den motorisierten Verkehr bremse, so ihre Einschätzung. Die Verwaltung hielt dagegen, dass dann die Sichtbeziehungen eingeschränkt würden und neue Gefahren entstünden.

Die Kritiker monierten zudem den Wegfall von drei Parkplätzen. Schon jetzt herrsche großer Mangel. „Manche Nachbarn mieten sich notgedrungen für 90 oder 100 Euro monatlich Garagenstellplätze“, so ein Anwohner. Für die vor dem Spielplatz-Eingang an der Schützenstraße geplanten Fahrradstellplätze gebe es zudem aus seiner Sicht keinen Bedarf.

Die Politik überzeugte das nicht. Die Stadtverordneten lobten zudem die Verbesserung für Schulkinder, die künftig durchgehend auf der nördlichen Straßenseite laufen können - geschützt von den geparkten Fahrzeugen. Mehr Sicherheit versprechen sich die Verwaltung und Politik auch von der beabsichtgten Vergrößerung des Seitenraums und damit einhergehende Einengung der Fahrbahn der Kölnstraße an der Kreuzung mit Garten- und Schützenstraße. Für die Umgestaltung beider Straßen werden rund 7000 Euro fällig, hinzu kommen 2500 Euro für den Umbau der besagten Kreuzung.

Nachtmodus
KStA abonnieren