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Geringere WerteBlutproben nach PCB-Belastung an Realschule in Brühl bringen neue Erkenntnis

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist eine Baustelle.

Ein Neubau ersetzt bald den abgebrochenen schadstoffbelasteten Altbau der Erich-Kästner-Realschule in Brühl.

2017 war die Schadstoffbelastung des Altbaus der Erich-Kästner-Realschule festgestellt worden. Jetzt gab es Nachuntersuchungen.

Gute Nachrichten brachte die Nachuntersuchung von einstigen Schülern, Lehrern und Verwaltungsangestellten der Erich-Kästner-Realschule auf eine mögliche PCB-Belastung. Das Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Uniklinik RWTH Aachen testete erneut das Blut auf Spuren der Substanzen, die das Immunsystem beeinträchtigen und Krankheiten auslösen können.

Die Experten stellten fest, dass die Messwerte für niedrigchlorierte PCB bei allen Teilnehmenden deutlich gesunken sind. Lediglich für das Kongener PVB 28 ergaben sich bei elf Personen geringere Auffälligkeiten, die ausschließlich bei den Lehrenden, und Verwaltungsangestellten festgestellt wurden.

PCB wurde jahrzehntelang beim Bau verwendet

„Dieser Personenkreis hatte bei der Erstuntersuchung relativ hohe Ausgangswerte, weil PCB 28 über eine relativ lange Halbwertzeit von drei bis vier Jahren verfügt“, teilt die Stadtverwaltung mit. Die Messwerte seien nun im Schnitt auf ein Viertel des Ausgangswertes zurückgegangen.

Zwischen 1950 und 1990 wurde PCB häufig beim Bau von Gebäuden als Fugendichtung zwischen den Betonplatten verwendet. Im inzwischen abgebrochenen Altbau der Erich-Kästner-Realschule war 2017 eine PCB-Belastung festgestellt worden.

Kollegium, Schüler und Angestellte war daraufhin eine kostenlose Teilnahme an einer Blutuntersuchung angeboten worden. Das Interesse war zunächst groß. 251 Menschen nahmen an einer ersten Testreihe teil. Zur Zweituntersuchung erschienen nur noch 39 Frauen und Männer, darunter 28 ehemalige Schüler im Alter von 18 bis 24 Jahren.

Die Realschule soll nach den Sommerferien ihr neues Domizil beziehen, das an der Stelle des abgebrochenen Altbaus entsteht. Das 6500 Quadratmeter umfassende Schulgebäude wird dem aktuellen Stand der Technik und neuesten pädagogischen Erkenntnissen entsprechen.

Neubau soll rund 29 Millionen Euro kosten

So sorgen das Glasdach über dem Atrium, die großen Fenster und teils gläsernen Innenwände für lichtdurchflutete Räume und Transparenz. Klassenzimmer mit dazugehörigen Differenzierungsräumen ermöglichen das Lernen in Gruppen. Ein Hingucker ist die große Treppe, die alle drei Etagen des Atriums erschließt.

Eine moderne Lüftungsanlage für Frischluft, die integrierte Wärmerückgewinnung sowie das vergleichsweise effiziente, in der benachbarten Turnhalle installierte gasbetriebene Blockheizkraftwerk und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sogen für eine ordentliche Klimabilanz. Der Bau soll rund 29 Millionen Euro kosten.