Rund vier Jahrzehnte engagierte sich der gebürtige Brühler für den Klub, der inzwischen zu einem der größten der Region zählt.
In den Ruhestand verabschiedetBrühler TV würdigt die Verdienste von Klaus-Jürgen Eggert
Auf der Delegiertenversammlung des Brühler Turnvereins (BTV) stand unlängst eine ganz besondere Würdigung an: Der gebürtige Brühler Klaus-Jürgen Eggert wurde für seine Verdienste während seiner fast 40-jährigen Tätigkeit im Vorstand des Vereins und der Handballabteilung geehrt.
„Diese Würdigung markiert den Abschluss eines Kapitels in seinem Leben, aber auch den Beginn seines wohlverdienten Ruhestands. Sein Erbe im BTV wird weiterleben“, so der Verein in einer Mitteilung.
Eggerts Vorstandskarriere begann, als er zum zweiten stellvertretenden Vorsitzenden und Sportwart gewählt wurde. 2001 wurde er hauptamtlicher Geschäftsführer des BTV. „Es war ein toller Job“, befindet Eggert bei einem Treffen im BTV-Sportpark in Badorf. Während seiner Tätigkeit im Vorstand von 1994 bis 2023 war der 67-Jährige zusammen mit dem 2022 verstorbenen Herbert Stilz für Projekte verantwortlich, die den BTV zu einem der größten Breitensportvereine Nordrhein-Westfalens wachsen ließen.
Den Umbau des BTV-Sportparks in die Wege geleitet
So hat Eggert federführend am Umbau des BTV-Sportparks mitgewirkt, der Ende 2013 eröffnet wurde. Generell waren ihm und dem damaligen BTV-Vorsitzenden Stilz der Bau und die Anmietung vereinseigener Sportstätten wichtig.
„Der BTV hatte zu unserem Amtsantritt um die 3000 Mitglieder. Wir haben schnell erkannt, dass es lediglich mit städtischen Hallen für den Verein nicht weitergehen kann. Zudem hat sich in diesem Jahrzehnt die Beziehung zum Sport in Vereinen geändert, die bis heute anhält: Die Leute wollen sich für die Ausübung ihres Sportes nicht mehr an einen Verein binden. Darum haben wir gleich auch Kurs-Systeme für Nicht-Mitglieder entwickelt.“
Ein weiterer Meilenstein war die Gründung der Abteilung Fitness im Jahr 1997 in den Räumen eines ehemaligen Restaurants im heutigen BTV-Sportpark. Heutzutage spricht Eggert voller Stolz über die Umsetzung des Projektes, obgleich er aus damaliger Sicht sagen muss: „Das war das erste und einzige Mal, dass ich wegen einer Entscheidung schlecht geschlafen habe – ich war ja haftend. Wir mussten erstmals richtig Geld erwirtschaften, um die Kosten zu decken. Die Zahlen haben wir aber schnell erreicht und den Verein eben nicht ruiniert, sondern den Grundstein für den Mitgliederzuwachs gelegt.“ Daraus entstand auch die Idee zum Bau des BTV-Sportzentrums, das 2009 in Betrieb ging.
Der Verein engagierte sich auch anderweitig. Er übernahm 2007 die Trägerschaft der Offenen Ganztagsschule (OGS) in der Grundschule Badorf und weitete sein Engagement später auf die Grundschule Pingsdorf aus. Nur zu gerne hätte Klaus-Jürgen Eggert in seiner Amtszeit noch eine Sportkita neben dem BTV-Sportzentrum ins Leben gerufen, der Wunsch wurde ihm aber von der Politik nicht gewährt.
In den Verein kam Eggert als 13-Jähriger über einen Jugendfreund und schloss sich der Handballabteilung an. „Damals war ich mit über 1,80 Meter quasi ausgewachsen und prädestiniert für den Handball. Und der BTV war schon damals der Sportverein in Brühl, der nicht nur alle wichtigen Sportarten abdeckte, sondern seine eigene Geschäftsstelle hatte, bei der wir Anliegen vor Ort klären konnten – das war damals noch kein Standard. Als Sportler habe ich das allerdings noch nicht so mitgekriegt“, sagt das jetzige BTV-Ehrenmitglied.
Bis zum Jugendauswahlspieler brachte es Eggert, er war als A-Jugendlicher bei den Männern unter dem zweifachen Weltmeister und damaligen Spielertrainer Petre Ivănescu aktiv. Aufgrund einer Erkrankung endete seine sportliche Karriere jedoch früh.
Seine Leidenschaft für den Sport blieb ungebrochen
Seine Leidenschaft für den Sport blieb dennoch ungebrochen, weshalb er zunächst als Schiedsrichter für seinen Verein aktiv wurde. „Später wurde ich dann Spielwart und habe diesen ganzen formellen Kram mit dem Verband und der Stadt geregelt. Das lag mir mir einfach und hat Spaß gemacht.“ Eggert hofft, dass der BTV weiterhin als soziale Institution wahrgenommen wird. „Wir sind ein Verein, und zu einem Verein gehört die Gemeinschaft. Diesen Kern dürfen wir niemals verlieren.“