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Zu Gast im TVBürger aus Brühl fühlt Sahra Wagenknecht vor laufender Kamera auf den Zahn

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist ein Bildschirmfoto mit Sascha Lehner und Sahra Wagenknecht.

Der Brühler Sascha Lehner diskutierte als Vertreter aus der Bürgerschaft vor laufenden Fernsehkameras mit Spitzenpolitikerin Sahra Wagenknecht (BSW).

Sascha Lehner engagiert sich für eine umfassende Unterstützung der Ukraine, er vertritt damit andere Positionen als die BSW-Chefin.

Es war zweifellos ein besonderer Vormittag, den der Brühler Sascha Lehner am Dienstag (11. Februar) in Berlin verbrachte. Als Vertreter aus der Bürgerschaft war er von der Redaktion des ARD-Morgenmagazins ins Hauptstadt-Studio eingeladen worden, um dort Spitzenpolitikerin Sahra Wagenknecht (BSW) auf den Zahn zu fühlen. „6 Minuten für meine Stimme“ heißt dieses Format, das Politprofis und gewöhnliche Wähler zusammenbringt, um den Zuschauern Hinweise für ihre Entscheidung bei der Bundestagswahl am Sonntag, 23. Februar, zu liefern.

„In der ersten Minute war ich schon aufgeregt, ich habe mein Herz klopfen gehört“, sagt Lehner. Dann habe er sich aber gefangen. „Letztlich war ich überrascht, dass ich so ruhig geblieben bin“, erklärt der Informatiker aus Brühl, der mit der BSW-Chefin den Ukraine-Krieg sowie die Verteidigungs- und Friedenspolitik in den Blick nahm.

Lehner hakte hartnäckig nach, aber Wagenknecht blieb unbeeindruckt

Für jedermann offensichtlich sprach Lehner mit Verve und hakte hartnäckig nach. Kein Wunder, das Leid der Menschen in der Ukraine ist ihm ein großes Anliegen. Lehner ist mit einer Ukrainerin verheiratet und als Mitbegründer des Brühler Vereins „Wir in Europa“ sowie Mitglied des Lions-Clubs intensiv in der Unterstützung des kriegsgebeutelten Landes engagiert.

Daher war er wohl auch für diesen Schlagabtausch ausgewählt und eingeladen worden. Anders als Wagenknecht hält er auch einen intensiven militärischen Beistand für richtig. „Keine Waffen zu liefern und auf Verhandlungen zu hoffen, halte ich für sehr naiv und scheinheilig. Man muss sich entscheiden, ob man ein Land leben oder sterben lässt“, erklärt er.

Trotz aller Bemühungen, aus der Reserve lockte er Wagenknecht nicht. Sie sprach sich erneut gegen ein Wettrüsten und für Verhandlungen mit Moskau aus. „Sie war total routiniert, hat ihr Programm abgespult und war dann schnell wieder weg“, sagt er. Auch die Begegnung zuvor im Aufenthaltsraum war laut Lehner distanziert geblieben. „Sahra Wagenknecht war nicht unfreundlich, aber extrem zurückhaltend und unterkühlt. Es sei bei einer Begrüßung und kurzem Smalltalk geblieben.“

Sein Kreuzchen, das machte Lehner klar, werde er nicht beim BSW machen. Dafür seien ihm die Positionen zu fremd. „Russland probiert es mit dem Recht des Stärkeren. Ich denke, wenn wir die Ukraine im Stich lassen, wird es auch bei uns schwieriger, demokratische Werte zu verteidigen“, sagte Lehner, als er sich auf die Rückfahrt nach Brühl machte. Spannend sei das Erlebnis in der Hauptstadt aber allemal gewesen. Der Blick hinter die Kulissen des Fernsehens, der Gang in die Maske und ins Studio hätten ihn beeindruckt und bleibende Erinnerungen hinterlassen.