Auf dem Brachland, das jahrzehntelang Standort der Zuckerfabrik war, sollen Bürger zusammenkommen und Sport treiben können.
Millionen-ProjektBürgerpark in Brühl soll den Wünschen der Anwohner entsprechen
Die Planungen für die Anlage eines Bürgerparks im Brühler Osten nehmen allmählich Fahrt auf. Im Rahmen einer Bürgerbeteiligung sind die Kinder und Jugendlichen ab zehn Jahren aus dem Stadtteil nun aufgerufen, an einer Online-Umfrage teilzunehmen. Gesucht wird noch ein Name für den Grünzug, der sich von der Langenackerstraße bis zum Kreisverkehr an der Einmündung von der Schildgesstraße in die Bergerstraße ziehen und rund 8500 Quadratmeter umfassen soll.
Außerdem sollen über die anonym durchgeführte Befragung Anregungen gesammelt werden. Die Heranwachsenden können also mitteilen, was sie sich wünschen, um sich zu entspannen, zu treffen, zu beschäftigen und sportlich zu betätigen.
Inklusiver Bewegungsparcours ist geplant
Bislang ist ein inklusiver Bewegungsparcours vorgesehen. Einen unmittelbar angrenzenden Bolzplatz gibt es ohnehin an der Schildgesstraße. Klar ist auch, dass der Grünstreifen ökologisch aufgewertet werden soll.
„Uns ist es auch wichtig, dass es einen Ort gibt, an dem man zusammenkommen kann“, macht Hans-Hermann Hürth, der Vorsitzender Ortsgemeinschaft Brühl-Ost, deutlich. Er denkt dabei an Gruppen von Sitzgelegenheiten und auch eine kleine Bühne oder ein Atrium, das bei Festen für Konzerte oder Aufführungen genutzt werden kann. „Dort sollte es selbstverständlich einen Strom- und Wasseranschluss geben“, betont er. Toiletten gebe es im benachbarten Kulturhaus Cultra ja ohnehin.
Hürth hat auch noch weitere Ideen im Hinterkopf. Die alte Mauer aus Ziegelsteinen, die sich entlang des bestehenden Fußwegs zieht und einst das Gelände der Zuckerfabrik eingrenzte, soll seiner Meinung nach zum Teil erhalten bleiben. „Am Wendehammer an der Langenackerstraße würde ein Mauerstück die Wohngebäude vom Park abschirmen“, erklärt er. Ein weiteres Stück des Bauwerks solle erhalten bleiben, um an die Geschichte des Ortes zu erinnern.
Die Zeit der industriellen Nutzung durch die Zuckerfabrik ist derzeit auch noch in weniger erfreulicher Form präsent: Der Boden des künftigen Bürgerparks gilt teils als belastet und muss abgetragen werden, was die Anlage des Parks zu einer kostspieligen Angelegenheit werden lässt.
Mehr als zwei Millionen Euro dürften insgesamt fällig werden. Allerdings rechnet die Verwaltung mit umfangreichen Fördermitteln durch das Bundesamt für Umwelt und Naturschutz. Weil das Projekt als kommunales Modellvorhaben zur Umsetzung ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen gilt.
Weg nimmt künftig anderen Verlauf
Mit der Verlagerung und dem Ersetzen des derzeitigen asphaltierten Fußwegs durch eine wassergebundene Wegedecke soll eine Entsiegelung erfolgen. Zudem soll neues Grün einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz leisten und Lebensraum für Tiere und Pflanzen schaffen. Der Startschuss dürfte im kommenden Jahr erfolgen.
Weitere Informationen gibt es am Donnerstag, 25. Januar, 18 Uhr. Dann stellen Stadtverwaltung und das Planungsbüros DTP Landschaftsarchitekten im Cultra, Schildgesstraße 112, die Planungen vor.