Karnevalisten und Bürgermeister blickten beim traditionellen Fischessen zufrieden auf die Session zurück. Ein erschreckendes Ereignis sorgte ihres Erachtens für eine Welle der Solidarität.
Karnevalisten bilanzierenDarum hat die Session den Zusammenhalt in Brühl gestärkt

Festausschuss-Präsident Peter Lautenschläger und Bürgermeister Dieter Freytag (r.) enthüllen das Motto der nächsten Karnevalssession.
Copyright: Wolfram Kämpf
Die Brühler Karnevalisten warteten beim traditionellen Aschermittwochs-Fischessen und der dazugehörigen Bilanz der jecken Tage mit einigen Zahlen auf. Dabei stach eine hervor: 2628 Euro. So viel Geld haben die Bürger, Vereine und Unternehmen der Stadt nach einem Aufruf des Festausschusses Brühler Karneval (FBK) zusammengetragen, um die KG Ölligspiefe zu unterstützen.
Die Vochemer Gesellschaft hatte vor einigen Tagen ihre wichtigste Veranstaltung aufgrund eines anonymen Drohbriefs absagen müssen. Das Ereignis hatte hohe Wellen geschlagen und letztlich aufgrund fehlender Einnahmen ein gewaltiges Loch in der Kasse der Ölligspiefe hinterlassen. Nun also gab es den symbolischen Spendenscheck aus den Händen des FBK-Präsidenten Peter Lautenschläger.
Brühl: Dankbarkeit beeindruckt KG-Präsidenten
„Das haut mich um“, brachte Ölligspiefe-Präsident Armin Schwerd seine Dankbarkeit auf den Punkt. Bürgermeister Dieter Freytag unterstrich, dass dieser „schockierende Vorfall“ letztlich den Zusammenhalt gestärkt und für eine Welle der Solidarität gesorgt habe. Er sei selbst noch am Abend vor Ort gewesen und habe die Situation als „gespenstisch“ in Erinnerung behalten. Damals hatten Spezialisten der Polizei die Veranstaltungsstätte mit Spürhunden durchsucht, ehe Entwarnung gegeben werden konnte.
Die übrigen Tage einer kurzen Session hatte Freytag als farbenfrohes gemeinschaftliches Spektakel ohne besondere Vorkommnisse erlebt. Bewährt habe sich das Glasverbot bei den Stadtteilzügen in Schwadorf und Badorf.
„Insgesamt haben alle an einem Strang gezogen“, sagte er und lobte das Dreigestirn von der KG Brühl-West, das 120 Auftritte absolviert hatte und nun die blauen Zylinder für Ex-Tollitäten überreicht bekam. Prinz Fabian I. (Brück), Bauer Marcel (Müller) und Jungfrau Angelina (Andreas Brilatus) und das Kinderdreigestirn um Prinz Ben I. (Prickartz), Jungfrau Amelie (Goldschmidt) und Bauer Benjamin (Scheid) von den Fidelen Bröhler Falkenjäger hätten mit Charme, Eloquenz und Spontanität geglänzt. Freytag sagte, die Brühler Jecken seien eben die besten im Kölner Umland.

Festausschuss-Präsident Peter Lautenschläger überreicht die blauen Zylinder für Ex-Tollitäten an das nun ausgeschiedene Dreigestirn.
Copyright: Wolfram Kämpf
Diese werden im kommenden Jahr unter dem Motto „Fastelovend em Blod, Konfetti em Hätze, m’r Bröhler looße et richtig fetze!“ feiern. Dies gab Lautenschläger bekannt. „Ich fand es wichtig, demokratisch und transparent zu handeln, deshalb haben wir über das Motto abstimmen lassen“, so der FBK-Präsident, der jedoch noch etwas Mühe hatte, in die Zukunft zu schauen.
Es hat Riesenspaß gemacht
Zu nahe war ihm noch die Vergangenheit, sprich, die gerade zu Ende gegangene Session. Beim traditionellen Auskleiden der Tollitäten habe er angesichts der beeindruckenden gemeinsamen Erlebnisse einige Tränen verdrückt, bekannte er. Seine erste Session an der FBK-Spitze habe „Riesenspaß gemacht“, so Lautenschläger.
Auch der Närrische Elias, der Zug durch die Innenstadt habe ihn beeindruckt. „Der Einsatz der Ehrenamtler, die das alles ermöglichen, die vielen Wagenengel und die Tausenden Besucher – das war schon toll“, sagte er. Änderungen kündigte er lediglich für den Rathaussturm an. Künftig soll es erst nach der Schlüsselübergabe vom Bürgermeister an die Tollitäten Auftritte auf Vorplatz und Bühne geben, alles andere sei für die Zuschauer schlicht zu früh.