In der Erhöhung der Parkgebühren sieht Wolfram Kämpf nur einen kurzfristigen Nutzen für den Brühler Haushalt.
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Zur Erhöhung der ParkgebührenDie Ratsmehrheit in Brühl hat eine Chance vertan

Die Parkgebühren in Brühl steigen.
Copyright: Wolfram Kämpf
Alles wird teurer. Da machen auch die Kosten für die Instandhaltung von städtischen Parkplätzen und Wartung von Parkautomaten in Brühl keine Ausnahme. Und das, wo es der Stadt ohnehin schon an allen Ecken und Enden an Geld fehlt. Nun folgte, was irgendwann zu erwarten war. Die Verwaltung schlägt eine Erhöhung der Parkgebühren vor und eine Mehrheit im Brühler Stadtrat stimmt zu.
Dass die Verwaltung nicht einmal genau weiß, wie viel Geld dadurch zusätzlich im Stadtsäckel landet, weil die Reaktion der Autofahrer auf die veränderten Gebühren kaum vorherzusagen ist – geschenkt. Angesichts der immer noch moderaten Preise werden Belvedere und Straßenränder sicher nicht ungenutzt bleiben, so das durchaus nachvollziehbare Kalkül.
Kurzfristig dürften die Einnahmen steigen, das gewaltige Loch im städtischen Haushalt also geringfügig kleiner werden. Vertan wurde aber eine Chance: Ein offensiv kommunizierter Verzicht auf eine Gebührenerhöhung wäre beste Werbung für den Besuch der Brühler Innenstadt gewesen.
Der Blick auf Städte vergleichbarer Größe macht schnell deutlich, dass der Erhalt einer vitalen City kein Selbstläufer ist. Wer florierenden Handel und Gastronomie in Brühl und damit Steuereinnahmen bewahren will, sollte nicht zu viele dieser Gelegenheiten verstreichen lassen, für passende Rahmenbedingungen zu sorgen. Andernfalls drohen Leerstand und ein noch größeres Loch im Stadtsäckel.