Der Rhein-Erft-Kreis als Träger der Förderschule hat 9,4 Millionen Euro in den Erweiterungsbau gesteckt – gut angelegtes Geld, findet Landrat Frank Rock.
EinweihungsfeierDiese Möglichkeiten bietet der Neubau der Montessori-Schule in Brühl
Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass im neuen Erweiterungsbau der Brühler Maria-Montessori-Schule inzwischen munteres Leben herrscht, dann wurde dieser am Donnerstagnachmittag (26. Oktober) eindrucksvoll erbracht. Bei der Einweihungsfeier sorgten Mädchen und Jungen der Förderschule mit einer Tanzaufführung für Stimmung.
Die Basis für gute Laune hatten zuvor andere gelegt: die Architekten und Arbeiter, die auf dem Areal des einstigen Bolzplatzes am Siegesbach in Brühl-Heide ein zweigeschossiges Gebäude errichtet haben, das „eine warme Atmosphäre“ ausstrahlt und einen „toll ausgestatteten Ort zum gemeinsamen Lernen“ bietet, wie Schulleiterin Andreas Schmitt findet.
Kreis investierte 9,4 Millionen Euro in Brühl
Genauso angetan zeigten sich auch Landrat Frank Rock und Kreisdirektor Michael Vogel – in gewisser Hinsicht die Finanziers des Baus. Der Rhein-Erft-Kreis als Träger der Förderschule mit dem Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“ hat 9,4 Millionen Euro investiert, und damit Ersatz für die angemieteten Räume der ehemaligen Wesselinger Fröbelschule geschaffen.
„Jeder Euro hat sich gelohnt“, erklärte Rock. Schließlich sei die Förderung der Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler der Schlüssel für deren erfolgreiche Zukunft. Stolz ist Rock auch auf die zukunftweisende Technik. Geheizt wird mit einer modernen Wärmepumpe und auf dem Dach erzeugt eine 288 Quadratmeter große Photovoltaikanlage Strom.
Möglichkeiten bietet der Neubau reichlich. Neben sechs Klassenzimmern – allesamt mit Nebenräumen und Küchen versehen – gibt es Differenzierungsräume, eine Bibliothek, Werk- und Therapieräume, einen Pausenraum samt Tischkicker und sogar ein kleines Fitnessstudio im Untergeschoss.
Alles andere als ein Randaspekt ist die Nähe zum Hauptstandort. Ganze 200 Meter sind bis zu den bestehenden Bauten, was laut Schmitt neue pädagogische Perspektiven eröffne. „Es ist schön, wieder eine Gemeinschaft zu sein“, erklärte sie.
Auf den Einzug mussten Mitarbeiter und Schüler länger warten als erhofft. Beim weichenstellenden Beschluss im Kreisschulausschuss vor einigen Jahren hatte man noch auf einen Einzug im Herbst 2022 gehofft.
Doch dann sah sich der Rhein-Erft-Kreis als Bauherr vor besondere Herausforderungen gestellt. Weil es dem Boden an Tragfähigkeit fehlte, wurde eine zusätzliche Bohrpfahlgründung nötig, der Starkregen im Juli 2021 überflutete die Baugrube und auch die Sanierung des verrohrten Siegesbaches auf dem Baugrundstück bremste den Fortgang der Arbeiten.
183 Mädchen und Jungen besuchen die Schule
Materialengpässe, lange Lieferzeiten und der Personalmangel während der Pandemie taten ein Übriges. Gleich mehrfach sah man sich gezwungen, den Bauzeitenplan anzupassen. Auch die Ausgaben entfernten sich von der ursprünglichen Kalkulation in Höhe von 7,4 Millionen Euro.
Seit Schuljahresbeginn lernen in dem lichtdurchfluteten Haus die 75 Schüler der Oberstufe und der Berufspraxisstufe. Insgesamt zählt die Förderschule 183 Kinder und Jugendliche.