Eine neue Brücke überspannt nun die Kölnstraße. Für das dortige Eisenwerk ist die Konstruktion unverzichtbar.
Streetart auf neuer BrückeEisenwerk Brühl investiert 50 Millionen Euro in Umweltschutz
Der Brühler Osten ist um einen Hingucker reicher. Am Wochenende ließ das Eisenwerk eine große Rohrbrücke montieren, die nun die vielbefahrene Kölnstraße überspannt. Dafür wurde die Straße von Samstag bis Sonntagabend gesperrt. Um die Brücke an die vorgesehene Position zu bringen, wurde ein 450-Tonnen-Kran aufgebaut.
Die Verkleidung der Konstruktion gestalteten Streetart-Künstler. Sie zeigt zur Silhouette stilisiert prägende Bauwerke der Stadt, wie die Umrisse der Kirche St. Margareta, eine Achterbahn aus dem Freizeitpark Phantasialand und das Schloss Augustusburg, das seit mehr als 40 Jahren zum Weltkulturerbe der Unesco gehört.
Gestaltung übernahmen erneut Graffiti-Künstler aus Münster
„Das ist ein optischer Willkommensgruß“, erklärt Matthias Pampus-Meder, Mitglied der Geschäftsführung der Eisenwerk Brühl GmbH. Die Gestaltung hatte erneut die beauftragte Agentur „Lackaffen.de“ aus Münster übernommen. Erst im September vergangenen Jahres hatten die Künstler ein rund 16 mal 20 Meter messendes Graffiti-Bild eines Eisenwerksarbeiters auf die zuvor triste Werksfassade auf Höhe der Einmündung von Berger- in die Kölnstraße aufgebracht.
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Zu sehen ist dort nun ein Arbeiter in einer für die Tätigkeit am Schmelzofen typischen Montur. Er ist bekleidet mit Hitzeschutzanzug und abgedunkeltem Wärmeschutzvisier. Als Vorlage diente ein Foto, das im Eisenwerk aufgenommen wurde. Nun wurden die Lackaffen also erneut im Auftrag des Unternehmens aktiv, um die Brückenkonstruktion zu verschönern.
Über die Kölnstraße verläuft seit dem Wochenende ein Abluftrohr von zwei Metern Durchmesser. Dieses führt vom Werk auf die gegenüberliegende Straßenseite, wo derzeit eine neue Abluftreinigungsanlage gebaut wird. Zu dieser gehört bald auch ein rund 60 Meter hoher Kamin. Die Anlage soll im Sommer in Betrieb genommen werden. Dann werden dort 150.000 Kubikmeter Abluft pro Stunde gereinigt.
„Sie ist der erste Schritt in einem Gesamtkonzept zur Verbesserung der Luftqualität und zur Reduzierung der Geruchssituation“, erklärt Matthias Pampus-Meder, Mitglied der Geschäftsführung des Eisenwerks Brühl. Mitte 2027 soll das gesamte Vorhaben umgesetzt sein. Dazu zählt auch die Errichtung einer weiteren Abgasreinigungsanlage an der Bergerstraße. Pampus-Meder bezifferte die Investition in den Umweltschutz auf mehr als 50 Millionen Euro.
Im Eisenwerk, das mit rund 1600 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber der Stadt ist, werden Motorblöcke für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge im Eisenguss-Verfahren hergestellt. Jährlich werden rund drei Millionen Stück von Brühl aus an Autokonzerne im In- und Ausland geliefert.
Derzeit ist das Unternehmen bestrebt, mit technischen Neuerungen die Umweltbelastung und insbesondere die Emissionen zu minimieren. Die vielen Brühlern vertrauten Gerüche des Werks sollen dadurch weniger intensiv wahrzunehmen sein.