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Verbrenner statt E-AutoGrüne lenken im Streit um Wagen für Ordnungsdienst in Brühl ein

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Zu sehen ist der Wagen des Brühler Ordnungsdienstes (BOD) sowie Bürgermeister Dieter Freytag und einige Mitarbeiter des BOD.

Der Brühler Ordnungsdienst (BOD) hat ein neues Fahrzeug, das als „Mobile Wache“ dienen soll. Darüber freuen sich Bürgermeister Dieter Freytag (l.) und die Mitarbeiter des BOD.

Der Brühler Ordnungsdienst hat ein neues Fahrzeug, das als „Mobile Wache“ dienen soll – es ist ein Wagen mit Dieselmotor.

Der Brühler Ordnungsdienst (BOD) hat ein neues Einsatzfahrzeug, welches künftig als „Mobile Wache“ dienen soll. Das Foto mit gut gelaunten Mitarbeitern und Bürgermeister Dieter Freytag, mit dem die Verwaltung diese Nachricht verkündet, lässt von dem Streit um die Anschaffung nichts mehr erahnen.

Noch vor wenigen Monaten hatte die Brühler Politik hitzig über die Beschaffenheit des Kleinbusses diskutiert und damit den Kauf hinausgezögert. Die Grünen hatten vehement für die Anschaffung eines vergleichsweise umweltfreundlichen Wagens mit Elektromotor plädiert.

Neues Einsatzfahrzeug: Dieselmotor erlaubt größere Flexibilität

Die Verwaltung hat jedoch mit Verweis auf einen flexibleren Einsatz unabhängig von Ladezeiten einen Verbrennungsmotor empfohlen. So sei man auch bei Stromausfällen gut gerüstet, hieß es von der Stadt, die auch schon einen offenbar günstigen Wagen mit Tageszulassung ausgeguckt hatte. Jener Kleinbus mit Dieselmotor ist es nun auch geworden. Rund 49.000 Euro hat er gekostet.

Zu der späten Zustimmung sagt Daniel Bunčić, stellvertretender Fraktionschef der Grünen: „Ja, wir haben letztlich nachgegeben. Denn uns ging es nicht um das eine Fahrzeug, sondern um die grundsätzliche Perspektive. Es war uns wichtig festzuhalten, dass künftig Elektroautos angeschafft werden, wenn es nicht sehr gute Gegenargumente gibt.“

FDP-Fraktionschef Jochem Pitz zeigt sich vom Prozedere genervt. „Das ist für alle Beteiligten extrem anstrengend. Für die Mitarbeiter der Verwaltung und die Politik. Wir haben in vier Sitzungen über diese Geschichte diskutiert, bis die Grünen endlich eingeknickt sind“, so der FDP-Ratsherr.

Brühler Ordnungsdienst: Wagen dient als rollendes Büro

Zudem sind auch ein paar Steuergroschen auf der Strecke geblieben. Die nötige Folierung und die Anbringung eines Signalbalkens an dem Fahrzeug kostete rund 5000 Euro. „Da zwischen der Anfrage und der tatsächlichen Anschaffung etwas Wartezeit war, hat es hier eine Preiserhöhung gegeben“, so die Verwaltung.

Das Auto soll künftig als rollendes Büro, als Einsatzzentrale etwa im Karneval sowie zur Ausweitung der Kontroll- und Einsatzfahrten des BOD dienen. Und somit „dem Bedürfnis und den Forderungen der Bürgerinnen und Bürger nach höheren Präsenzzeiten und Kontrollen insbesondere an Brennpunkten“ Rechnung tragen, so die Verwaltung.