Hundetrainerin Luise Pieper sieht einen Zusammenhang zwischen Beißvorfällen mit Hunden und oft unbekannter Herkunft der Tiere.
Spenden gesammeltHundehalter kämpfen in Brühl gegen illegalen Welpenhandel
Schon länger beobachtet Hundetrainerin Luise Pieper mit Sorge, dass es immer mehr Beißvorfälle mit Hunden gibt. Die Hunde kämen dann ins Tierheim, die inzwischen vielerorts an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Einen Grund sieht die Brühlerin auch darin, dass sich viele Menschen Hunde anschaffen, ohne zu wissen, wo diese herkommen. „Sie werden im Internet gekauft, die Übergaben finden dann oft anonym an Tankstellen statt“, erklärte sie beim Treffen an der Otto-Maigler-Wiese.
Dorthin hatte sie Hundehalterinnen und -halter eingeladen, um mit ihnen einen Spendenlauf zu starten. „Jeder darf anonym so viel Geld geben, wie er möchte“, beschrieb sie die Spielregel. Das Geld gehe zu hundert Prozent an den Tierschutz für Projekte gegen den illegalen Welpenhandel.
Traum vom Hund erfüllt, als die Kinder alt genug waren
Die Resonanz überraschte dann aber auch die 35-Jährige. Mehr als 45 Männer und Frauen waren mit ihren Vierbeinern gekommen. Angeleint führten sie ihre Hunde gut zwei Stunden durch den Brühler Villewald. Gerne unterstützte auch Britta Magermans das Projekt. Sie war mit ihrem Collie Perry extra aus Kerpen-Horrem gekommen. „Selber durfte ich als Kind keinen Hund haben“, erzählte sie. Als ihre eigenen Kinder dann fünf und sechs Jahre alt waren, habe sie sich ihren Traum erfüllt.
Der erste Hund sei aus dem Tierheim gewesen, ebenso Hund Nummer zwei. Perry hingegen, ein Collie, habe sie direkt vom Züchter gekauft. „Hunde sind toll, sie halten einen in Bewegung und man lernt durch sie viele Menschen kennen“, berichtete sie von ihren Erfahrungen.
Auch Pieper wollte vor acht Jahren unbedingt einen Hund haben. Damals arbeitete sie noch als Reiseverkehrsfrau. Ihr Hund sollte jedoch ihr ganzes bisherige Leben auf den Kopf stellen. „Ich habe Mo damals im Internet gekauft“, berichtete sie. Doch die von den Anbietern beschriebenen Eigenschaften hätten in keiner Weise zugetroffen. „Mo hatte ein äußerst aggressives Verhalten gegenüber Menschen“, erklärte sie.
Seinetwegen habe sie die Ausbildung zur Hundetrainerin gemacht, heute ist das ihr Hauptberuf. „Sie arbeitet bei mir im Rheinrudel“, sagte ihre Chefin Meike (42) aus Wesseling, die sich der Idee ihrer Mitarbeiterin nur zu gerne auch selber angeschlossen hat.