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BrühlSchlachthof soll Tiere jahrelang auf tierschutzwidrig Weise getötet haben

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Der Betrieb auf dem Schlachthof wurde eingestellt. 

Brühl – Ein Schlachthof in Brühl steht im Verdacht, von 2018 bis 2020 illegal geschächtet zu haben. „In dieser Zeit sollen Hunderte Schafe und Rinder auf brutale und tierschutzwidrige Weise getötet worden sein“, sagt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros, das die Vorwürfe erhebt.

Beim Schächten wird den Tieren bei vollem Bewusstsein die Kehle durchgeschnitten, um sie nach religiöser Vorschrift, etwa des Islams oder des Judentums, ausbluten zu lassen. „Es ist sicherlich mit das Schlimmste, was einem Tier angetan werden kann“, sagt Peifer. Meist würden sich die Tiere dagegen wehren und daher fixiert oder von Mitarbeitern des Schlachthofs festgehalten.

Sondergenehmigung für Schächten nötig

Das Schächten ist in Deutschland erlaubt, gedeckt durch die Ausübung der Religionsfreiheit im Grundgesetz. „Es bedarf dafür aber eine entsprechende Genehmigung, diese lag dem Schlachthof nicht dauerhaft vor“, heißt es beim Deutschen Tierschutzbüro. Auch das Schächten mit vorheriger Betäubung sei in Deutschland erlaubt, was mit der gängigen Schlachtung vergleichbar sei.

Die Tierschützer erheben ebenso schwere Vorwürfe gegen einen Amtstierarzt, der die Schlachtungen kontrollieren sollte. Er habe dem Betrieb einen amtlichen Stempel überlassen. Es sei davon auszugehen, dass der Tierarzt dafür „Schmiergeld“ erhalten habe. „Der amtliche Stempel hat in den Händen von Schlachterinnen und Schlachtern nichts zu suchen, das ist nicht nur hochgradig kriminell, sondern eröffnet Tierquälerinnen und Tierquälern Tür und Tor“, kritisiert Peifer.

Kreisveterinäramt bestätigt Verstöße gegen das Tierschutzgesetz

„Das Kreisveterinäramt hat regelmäßig Verstöße gegen das Tierschutz- und Hygienerecht in dem betroffenen Schlachthof in Brühl festgestellt“, teilt der Pressesprecher der Kreisverwaltung Thomas Schweinsburg mit. „Die Betriebsstätte wurde engmaschig kontrolliert und jeder Verstoß, soweit es rechtlich möglich war, sanktioniert.“

Dies habe letztendlich zum Entzug der Schlachtzulassung geführt. Der Betrieb ist demnach seit Januar 2021 geschlossen. „Die geschlossene Betriebsstätte wird weiterhin durchgehend vom Kreisveterinäramt kontrolliert, um auszuschließen, dass dort weitere betriebliche Aktivitäten stattfinden.“

Rhein-Erft: Beschuldigter Tierarzt inzwischen gestorben

Der Vorwurf der Korruption richtet sich laut Schweinsburg gegen einen ehemaligen und nebenamtlich beschäftigten Veterinärmediziner des Kreises und wurde durch ein anonymes Schreiben bekannt. Der Tierarzt sei schon 2019 gestorben. Es gebe keine Hinweise, ob die Anschuldigungen richtig seien, „es wurde jedoch im letzten Jahr umgehend Strafanzeige gestellt und die Staatsanwaltschaft hat entsprechende Ermittlungen aufgenommen“.

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Das Deutsche Tierschutzbüro hat Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft in Köln wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz, des Verstoßes gegen die Schlachtverordnung und wegen des Verdachts auf Korruption erstattet. Die Anzeigen sind erst am Donnerstag bei der Staatsanwaltschaft eingegangen. „Die Staatsanwaltschaft prüft die Aufnahme von Ermittlungen“, sagt Staatsanwältin Lisa Klefisch.

Beim Schlachthof selbst ist niemand zu erreichen. Über die Telefonnummer läuft eine bereits seit langem veraltete Bandansage, dass der Betrieb in Ferien sei. Auch über die der Redaktion bekannten Mobilnummern der Betreiber meldet sich niemand. Im Internet wirbt der Schlachthof noch mit der Aussage: „Schlachterei nach islamischen Traditionen, 100 Prozent halál“, also nach islamischem Recht zulässig.