Vereine, Bürger und Institutionen wollen der Vochemer Karnevalsgesellschaft Ölligspiefe helfen, den finanziellen Verlust zu bewältigen.
SolidaritätSpenden nach Drohbrief und Sitzungsabsage in Brühl sorgen für Gänsehautmomente
Die Ermittlungen der Polizei laufen noch. Von neuen Erkenntnissen zum Verfasser und Hintergrund des an einem Streifenwagen hinterlassenen Drohbriefs, der die Verantwortlichen der KG Ölligspiefe veranlasste, ihre für Samstag geplante Stehsitzung abzusagen, kann die Behörde nicht berichten.
Was sich allerdings deutlich abzeichnet, ist eine enorme Hilfsbereitschaft vieler Vereine, Karnevalisten und Bürger für die Vochemer Karnevalsgesellschaft. „Das ist ein ganz tolles Signal für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt und freut uns sehr“, erklärt Armin Schwerd, der kommissarische Präsident der Ölligspiefe.
Erlös war für Nachwuchsförderung gedacht
Bereits am Samstag hatten eine engagierte Band und eine Tanzgarde auf ihr Salär verzichtet, und mit Beginn der Woche meldeten sich dann Vereine und Bürger, um der KG Ölligspiefe zu helfen.
Schließlich ging mit der Absage der Sitzung, zu der rund 300 Gäste erwarteten worden waren, ein finanzieller Schaden in Höhe von rund 8000 Euro einher. Den Kosten für Dekoration, Lebensmittel und Leihmobiliar standen eben keine Einnahmen gegenüber.
„Dieses Geld fehlt nun für die Nachwuchsarbeit und die Anschaffung von Uniformen für die 20 Frauen der Tanzgarde“, erklärte der Ehrenvorsitzende Ralf Rosenkranz noch am Montag reichlich niedergeschlagen.
Inzwischen können die Vochemer wieder optimistischer in die Zukunft blicken. Allein durch den Spendenaufruf des Festausschusses Brühler Karneval (FBK) kamen bis Donnerstag, 25. Januar, rund 1500 Euro zusammen.
„Das zeigt, wie Leute zusammenstehen, wenn es darauf ankommt“, so FBK-Präsident Peter Lautenschläger. Es komme nicht auf die Höhe der einzelnen Zuwendung an. „Jeder Euro zählt“, sagt er zu der noch bis Sonntag, 4. Februar, laufenden Aktion.
Schwerd ist angesichts dieser Welle der Solidarität ergriffen. „Wenn man das hört, bekommt man eine Gänsehaut“, sagt er, „damit haben wir nie im Leben gerechnet.“ Zumal längst nicht nur Karnevalisten spenden. Kirchliche Einrichtungen, ein Seniorenwohnheim, Vereine und viele Privatleute seien dabei.