Zahlreiche Hilfsorganisationen arbeiten eng zusammen, um auf Großeinsätze vorbereitet zu sein. Davon konnten Brühler sich ein Bild machen.
BlaulichttagSpürhunde und Retter bringen Menschen in Brühl zum Staunen
Katastrophenschutz ist Ländersache, umgesetzt wird er jedoch in der Regel von den Kommunen. In Brühl macht sich bereits seit 20 Jahren der Arbeitskreis „Runder Tisch Katastrophenschutz“ für die Bündelung der Kräfte stark. Regelmäßige Treffen sollen helfen, sich auf die Zusammenarbeit bei Katastrophen vorzubereiten.
Am Samstag wurde das 20-jährige Bestehen mit einem Aktionstag in der Brühler Innenstadt gefeiert. Für die zahlreichen Gäste gab es viel zu sehen und zu hören.
Moderne und historische Einsatzfahrzeuge waren zu bestaunen
So präsentierten sich in der Fußgängerzone der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), die Bundeswehr, das Deutsches Rotes Kreuz (DRK), die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), die Feuerwehr und das Ordnungsamt der Stadt Brühl, die Johanniter Unfallhilfe (JUH), der Malteser Hilfsdienst (MHD), Polizei und Technisches Hilfswerk (THW). Die Einsatzkräfte informierten über ihre Aufgaben, beantworteten viele Fragen und warben um Nachwuchs.
Mitgebracht hatten sie zudem moderne und historische Einsatzfahrzeuge. Unter anderem konnte ein alter Daimler Benz von 1980 bestaunt werden, der als weiß-grüner Polizeiwagen beim SEK (Sondereinsatzkommando) bis 1991 im Einsatz war. Nur wenige Meter entfernt besichtigten und bestiegen vor allen Dingen die jüngeren Gästen ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug und Tanklöschfahrzeug der Brühler Feuerwehr.
Zu den Höhepunkten des Tages zählten Vorführungen. So demonstrierten Kräfte des THW die Bergung von zwei Verletzten aus einem Abwasserkanal. Zunächst wurden hier Geophone, sogenannte Bodenschallaufnehmer, um den Einstieg herum eingesetzt, um die Position der Gesuchten zu orten.
Mit einem Gaswarngerät wurde geprüft, ob die Luft „rein“ ist und anschließend über dem Einstieg ein Dreibock aufgebaut. Damit konnten die Lebensretter gesichert in den Schacht kommen und die verletzten Personen, bei dieser Übung waren es Puppen, nach oben bringen. Kollegen des ASB standen mit einer Trage bereit.
Ohne den Einsatz von Ehrenamtlichen wäre Katastrophenschutz undenkbar
„Das hautnah zu erleben, nötigt mir Respekt ab. Vor allen, wenn ich daran denke, dass Leute ehrenamtlich unterwegs sind“, merkte Besucher Lutz Körner an. Solche Einsätze würden gezielt trainiert, die Eigensicherung der Einsatzkräfte habe dabei Priorität, erklärte Christoph Wiedemann, Brühler Ortsbeauftragter des THW, das immer dann gerufen wird, wenn Behörden technische Unterstützung benötigen.
„Wir sind im Grunde der Bundes-Katastrophenschutz. Auf Landesebene wird zunächst die Feuerwehr gerufen. Wir kommen, wenn die Feuerwehr uns hinzuruft. So können wir Kräfte zusammenziehen“, äußerte Wiedemann. Ohne das Engagement der Ehrenamtlichen im Katastrophenschutz wäre die Bewältigung von Großschadenslagen oder Hochwasserkatastrophen nicht denkbar, ergänzte er.
Viel Beifall gab es auch für die ausgebildeten Polizeihunde Resi, Sam und King, die mit ihrem Geruchs- und Gehörsinn die Polizeiarbeit im Rhein-Erft-Kreis unterstützen. Bei einer Übung zeigten die Schäferhunde, wie sie an und in einem Auto Drogen finden und die Spur eines Verdächtigen aufnehmen.
Ein Fluchtversuch wurde mit einem Biss in den Arm verhindert. Natürlich trug der Polizist, der den Kriminellen mimte, eine Schutzjacke. „Sie sind fast jeden Tag im Einsatz“, berichtete Diensthundeführer Mario Bobrowski. „Jeder nimmt seinen Hund mit nach Hause, er gehört zur Familie.“