Noch bis zum 28. Januar läuft im Phantasialand das Wintertraum-Programm. Besucher können dort ein farbenprächtiges Lichtermeer, Fahrspaß auf Achterbahnen und besondere Shows erleben. Feierlicher Abschluss ist das tägliche Feuerwerk.

Was das Auge der Parkbesucher erfreut, nervt jedoch offenbar einige Anwohner. „Diese Knallerei ist völlig aus der Zeit gefallen“, echauffiert sich ein Badorfer, der seinen Namen nicht veröffentlicht wissen möchte.

Feuerwerk im Phantasialand: Sorge um Haustiere in Brühl

Er nennt das Abbrennen des Feuerwerks eine „allabendliche Katastrophe“ und meint damit nicht nur sich und die übrigen Bewohner jener Straßen im dicht besiedelten Stadtteil Badorf, die unmittelbar an das Gelände des Freizeitparks angrenzen. Er meint auch deren Haustiere und die schreckhaften Wildtiere im Villewald, der sich im Westen an das Phantasialand anschließt.

„Mit dieser Meinung stehe ich nicht allein da“, sagt der Mann. Andernorts diskutiere man über die Auswirkungen des einmaligen Silvesterfeuerwerks, in seinem Stadtteil sei dieser Lärm im Winter Alltag.

Lu Pieper hält die Sorge um die Haustiere für begründet. Die Brühlerin ist als Hundetrainerin tätig. Sie sagt, der Lärm des täglichen Feuerwerks beschäftige sehr viele Hunde in negativer Weise. Bei manchen stelle sich ein Gewöhnungseffekt ein, bei anderen sorge das Knallen in Kombination mit den Gerüchen für Ängste und Traumata.

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„Ich kann nur raten, die Fenster und Rollos zu schließen, wenn das Tier empfindlich reagiert“, so Pieper. Mitleid könne die Angst des Hundes verstärken, besser sei es, Mitgefühl zu zeigen, aber positiv zu wirken.

Phantasialand: Feuerwerk beim Wintertraum ist von Stadt Brühl genehmigt

Tatsache ist jedoch, dass die Verantwortlichen des Freizeitparks nicht gegen Auflagen verstoßen. Das betont die Stadtverwaltung. „Die Feuerwerke anlässlich der Abendshow im Phantasialand wurden bei der Stadt Brühl von dem beauftragten Feuerwerker für den Zeitraum 18. November bis 28. Januar ordnungsgemäß angezeigt“, heißt es.

Dies gelte für den Zeitraum von 19.15 bis 20.15 Uhr für jeweils acht Minuten. Ausgenommen seien einige Tage wie Heiligabend und Neujahr. Einer ordnungsbehördlichen Erlaubnis bedürfe es nicht. „Die Anzeige über das Abbrennen eines Feuerwerkes muss lediglich bestätigt werden und kann mit gewissen Nebenbestimmungen und Bedingungen versehen werden“, heißt es weiter.

Obergrenzen für Lärm werden laut Stadt Brühl vom Phantasialand eingehalten

Durch einen Befähigungsschein sei nachgewiesen worden, dass der das Feuerwerk abbrennende Pyrotechniker die entsprechende Sachkunde und Kenntnisse habe. „Die Untersagung käme einem Berufsverbot gleich.“ Auch seien alle pyrotechnischen Gegenstände von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) zugelassen.

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Generell gelte, dass bis 20 Uhr am Phantasialand im Mittel Schallpegelwerte bis 65 Dezibel zulässig seien. Kurzzeitige Geräuschspitzen dürften diesen Wert sogar überschreiten, erklärt die Stadt. „Trotz der lauten Knalleffekte liegen die Lärmwerte innerhalb des erlaubten Schallpegelwertes und können nicht beanstandet werden, da der gesamte Tageszeitraum bei der Schallpegelberechnung berücksichtigt wird.“

Im Verlauf der vergangenen Jahre hat sich der Abschluss des Wintertraum-Programms bereits verändert. Aus dem Höhenfeuerwerk wurde eine pyrotechnische Show mit weniger weithin hörbaren Effekten. Vom Phantasialand gab es zu dem Thema keine Stellungnahme.