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Brühler ChristuskircheNeue Ausstellung erinnert an den Wiederaufbau

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Eine Ausstellung erinnert an die Wiedereinweihung vor 70 Jahren.

Brühl – „Wir wollen den Blick auf das richten, was wieder aufgebaut wurde, weil es Hoffnung und Mut macht“, so Pfarrerin Renate Gerhard. Mit diesen Worten erinnerte sie am Sonntag an die Wiedereinweihung der Christuskirche am Mayersweg vor 70 Jahren.

Ursprünglich im Jahr 1888 eingeweiht, gilt sie als älteste evangelische Kirche zwischen Köln und Bonn. Im März 1945 wurde sie mit dem gesamten Inventar bei einem alliierten Bombenangriff zerstört, nur der Turm blieb stark beschädigt stehen. Durch gemeinsame Kraftanstrengungen konnte das Gebäude neu errichtet und am 11. Dezember 1951 wieder in den Dienst genommen werden.

Die evangelische Christuskirche in Brühl wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut.

In Erinnerung daran feierten Gemeindemitglieder am dritten Advent einen festlichen Gottesdienst. Im Anschluss daran wurde in der Kirche eine Ausstellung mit Fotos, Bildern, Texten sowie handgeschriebenen Notizen zur Geschichte des Bauwerks eröffnet, die Besuchern zugänglich ist.

Im Vorfeld dieses Datums hatten sich Mitglieder der Gemeinde auf Spurensuche begeben und einige Dokumente zusammengetragen. So sind am Eingang Schwarz-Weiß-Bilder von der Wiedereröffnung und der Grundsteinlegung im September 1950 zu sehen. Die Nachkriegsjahre erlaubten hinsichtlich der Baumaterialien und Finanzen zunächst im Inneren und Äußeren nur die einfachste Ausführung. Der Bau steht auf den alten Fundamenten in Kreuzform aber mit weniger dicken Wänden, einer einfachen Balkendecke und schlichten hohen Rundbogenfenstern. Letztlich stimmte das Presbyterium auch zu, dass die Reste der neugotischen Sandsteinfiguren des Turmes abgeschlagen wurden.

Umfangreiche Sanierung 2015

Anfang der 60er-Jahre wurde der Bildhauer Helmuth Uhrig mit der künstlerischen Gesamtkonzeption des weiteren Ausbaus beauftragt. In der Geschlossenheit biblisch-kirchlicher Darstellungen, zu denen die Glasfenster, Skulpturen aus Stein und Holz sowie die gewebten Antependien gehören, zählt die Christuskirche in Brühl zu den prägenden evangelischen Beispielen ikonologischer Gestaltung der neueren Zeit. Nach einer Peter-Orgel erhielt die Kirche 1980 eine Orgel der Firma Weimbs mit 26 Registern. Im Jahr 2015 wurde die Kirche umfangreich saniert.

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Weiterhin sind in der neuen Ausstellung Teile der ehemaligen Kanzel zu sehen. Bisher befanden sich diese in der Johanneskirche, die in diesem Jahr abgebrochen wurde. Eine Stele ist Pfarrer Grosser (1885-1964) gewidmet, der hier wirkte, sich gegen die Nazis zur Wehr setzte und Ehrenbürger der Stadt Brühl wurde.