Brühler Hochschule des BundesFragen zur möglichen Erweiterung immer noch ungeklärt
Brühl – In Brühl, Euskirchen und Erftstadt geht das Warten weiter. Noch immer ist in der Frage, wo zusätzliche Bauten für die Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung errichtet werden sollen, keine Entscheidung gefallen.
Ende Mai vergangenen Jahres hatten die drei Kommunen dem Bund im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahren Vorschläge für mögliche Standorte präsentiert und gehofft, noch vor dem Herbst eine Rückmeldung von der zuständigen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) zu erhalten. Seither herrscht jedoch Funkstille.
Flächen angeboten
Euskirchen hatte das ehemalige Gelände der Westdeutschen Steinzeugwerke, Erftstadt ein bislang unbebautes Areal in Liblar vorgeschlagen. In Brühl, dem Sitz der Hochschule, war eine Erweiterung unmittelbar neben dem derzeitigen Areal am Widerstand von Bevölkerung und rot-grüner Ratsmehrheit gescheitert. Die Stadt hatte schließlich zwei andere separate Flächen für neue Gebäude benannt.
Studentisches Wohnen soll demnach auf der ungenutzten Fläche rund um das Interimsquartier der Erich-Kästner-Realschule zwischen Auguste-Viktoria-Straße und Römerstraße untergebracht werden. Im denkmalgeschützten Gebäude, das der Stadt gehört und in dem derzeit ein Teil der Schüler der Realschule unterrichtet wird, sollen Hörsäle entstehen. Büro- und Lehrräume könnten nach den Vorstellungen der Stadt in Brühl-Ost an der Marie-Curie-Straße angesiedelt werden.
Prüfung läuft
Das Interessenbekundungsverfahren habe zu einer Vielzahl von Angeboten unterschiedlicher Qualität geführt, teilte die Bima nun mit. Die Prüfung sei noch nicht abgeschlossen. „Daher kann eine verbindliche Aussage darüber, ob die angebotenen Objekte tatsächlich zur Unterbringung der HS Bund geeignet sind, derzeit noch nicht getroffen werden“, sagte Bima-Sprecher Thorsten Grützner.
In der Verwaltung der Hochschule hofft man derweil auf eine baldige Entscheidung. „Dass das Verfahren andauert, freut uns nicht“, machte Frank Simon vom Referat Hochschulentwicklung deutlich. Derzeit sei der Platzbedarf wegen der Corona-Pandemie niedriger als sonst, andernfalls stünde man vor „einem Riesenproblem“.
Platz reicht nicht mehr
Die in den 90er-Jahren errichteten Bauten an der Willy-Brandt-Straße reichten schon lange nicht mehr aus und es sei mit einer weiteren Zunahme der Studierendenzahl zu rechnen. Rund 500 künftige Bundespolizisten bestreiten derzeit auf dem Campus die Vorbereitungen auf den Abschluss des Grundstudiums. Die übrigen rund 700 Studierenden, die etwa die Studiengänge Verwaltungsmanagement oder Digital Administration und Cyber Security absolvieren, sind pandemiebedingt derzeit noch im Fernstudium. „Das wird aber nicht auf Dauer so bleiben“, betonte Simon.
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Daher brauche es eine baldige Lösung. Herrin des Verfahrens sei aber die Bima. Die Hochschule habe bei der Auswahl des Standorts lediglich ein Mitspracherecht.