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Brühler SchlossparkSeit zehn Jahren gesperrtes Areal soll ab Frühling zugänglich sein

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Schloss brühl bei Schnee 310119

Schloss Brühl

Brühl – Die Varianten für Spaziergänge durch den Brühler Schlosspark werden im Frühjahr wieder etwas vielfältiger. Ein seit rund zehn Jahren gesperrter Bereich wird dann wieder zugänglich sein. Es handelt sich um das Areal östlich der Bahnlinie beziehungsweise nördlich des Großen Inselweihers, das bis Ende 2008 durch einen kleinen Tunnel unter den Gleisen zu erreichen war.

Im Schlosspark wird eifrig gearbeitet, damit im Frühling Spaziergänger auch östlich der Bahnlinie unterwegs sein können.

„Seinerzeit musste der Durchgang gesperrt werden, weil die Bäume dahinter nicht mehr verkehrssicher waren und es für Spaziergänger gefährlich geworden war“, erklärt Christiane Winkler, Pressesprecherin der Schlösserverwaltung. In den Jahren zuvor hatte man das Grün nur unzureichend pflegen können, weil das Areal mit schwerem Gerät kaum zu erreichen war. Dies wurde nun nachgeholt.

Vorbild aus England

Bei der umfangreichen Instandsetzung orientierte sich die Schlösserverwaltung an Plänen für den englischen Landschaftsgarten aus dem Jahr 1859. „Anhand dieser Vorgaben wurden neue Wege und Wiesen angelegt und Bäume und Sträucher gepflanzt“, erklärt Winkler. Die Arbeiten hätten sich über einen so langen Zeitraum gezogen, weil man die strikten Naturschutzvorgaben beachten musste. „Während der Brutzeit der Vögel und des Winterschlafs einiger bedrohter Tierarten waren Baumschnitt und Erdarbeiten nicht möglich. Das Zeitfenster für die Arbeiten war also Jahr für Jahr ziemlich klein“, so die Sprecherin.

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Der nordöstliche Teil des Parks war in vergangenen Jahrhunderten noch wesentlich leichter zu erreichen. Auch als 1844 auf Initiative des Preußen-Königs Friedrich Wilhelm IV. (1795 - 1861) die über Brühl führende Eisenbahnstrecke eröffnet wurde, hatte diese im Schlosspark noch nicht die trennende Wirkung von heute.

Der seit rund zehn Jahren gesperrte Bereich soll ab Frühling wieder zugänglich sein.

„Die Gleise verliefen ebenerdig und waren leicht zu überqueren. Außerdem verkehrten täglich lediglich zwei Züge“, erklärt Winkler.

Neue Türen

Auch am Schloss Augustusburg finden weiterhin Arbeiten statt. Die Sanierung der Orangerie wird noch eine Weile andauern. Schneller werden hingegen die Holzbretter vor den Zugängen an der West- und Ostseite des Prachtbaus aus dem 18. Jahrhundert verschwinden. Dort werden die Haupttüren ausgetauscht. Der Zahn der Zeit hatte den Glastüren, die erst Ende der 1960er-Jahre eingesetzt worden waren, zugesetzt. (wok)

Eine einschneidende Veränderung war dann die Errichtung des erhöhten Bahndamms im Jahr 1912. Der kleine Tunnel unter den Gleisen war nun der einzige Zuweg „und entsprechend verwilderte dieser Teil des Parks etwas“, so Winkler. Das hat sich nun grundlegend gewandelt.

Verändert hat sich auch das Erscheinungsbild auf der anderen Seite der Bahnstrecke, rund um den Kleinen Inselweiher. Dort werden derzeit umfangreiche Baumschnittmaßnahmen durchgeführt, um den Baumbestand zu verjüngen und die Artenvielfalt zu vergrößern. „Es geht darum, Gutes zu erhalten und Schlechtes zu beseitigen“, sagt Winkler. Gepflanzt werden anschließend heimische Gewächse wie Stieleichen, Buchen, Flatterulme, Walnuss, Schlehen und Pfaffenhütchen.