Ein perfektes WeihnachtsgeschenkDas Buch für alle Brühler und Brühlerinnen
Brühl – Eigentlich hatte sich Hans J. Rothkamp mit einem neuen Buch ein wenig mehr Zeit lassen wollen. Doch weil der 2019 erschienene Bildband „Brühl. Impressionen aus der Nachkriegszeit“ so stark gefragt war, drängte der Sutton-Verlag auf eine Anschlusspublikation, die sich der Zeit „zwischen Neuanfang und Wirtschaftswunder“ widmen sollte. Und da der passionierte Heimatforscher und Autor bedingt durch die Corona-Pandemie plötzlich „alle Zeit der Welt hatte“, machte er sich ans Werk.
Ein halbes Jahr hat er an seinem mittlerweile achten Buch gearbeitet, das die bewegten Jahre zwischen Währungsreform und ausgehender Adenauer-Zeit wieder lebendig werden lässt, „eine Zeit, die für Brühl mit erheblichen Veränderungen, Herausforderungen und gesellschaftlichen Umwälzungen verbunden war“, wie Bürgermeister Dieter Freytag feststellt.
Ein Blick auf den Alltag der Menschen
Druckfrisch liegt das reich bebilderte Buch jetzt vor, das Rothkamp in der Buchhandlung Karola Brockmann vorstellte. Der gebürtige Brühler bediente sich dafür zum wiederholten Mal aus der eigenen Sammlung von alten Ansichtskarten und anderen historischen Dokumenten. Vor allem aber schöpft er aus dem Archiv der Fotografenfamilie Neff, deren einzigartige Aufnahmen eindrucksvoll „den Alltag der Menschen zwischen Arbeit und Freizeit, die rege Bautätigkeit, das Ende der Braunkohlenzeit und das Leben in den zahlreichen Vororten dokumentieren“. Rothkamp hat die Fotos mit kompetenten Bildunterschriften unterlegt und historisch eingeordnet.
In neun Kapitel ist das Buch gegliedert, die sich unter anderem dem Hotel Belvedere, der einstigen „guten Stube“ der Stadt, den Unternehmen und Geschäften, den Pingsdorfer Karnevalszügen 1949 und 1950 sowie der Städtischen Berufsschule widmen. Viele Aspekte der Brühler Stadtgeschichte werden auf diese Weise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, dabei steht das alltägliche Leben im Mittelpunkt.
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„Sie ermöglichen mit dem Buch eine unterhaltsame Gedankenreise in die Vergangenheit, und der ein oder andere wird sich dort wiedererkennen“, lobte der Bürgermeister. „Beim Blättern haben ältere und jüngere Menschen Freude“, sagt Karola Brockmann. „Das Buch weckt viele Erinnerungen und macht einem bewusst, was historisch wertvoll ist.“ Die Abbildungen von Gebäuden, vor allem aber die Fotos der Karnevalszüge und des Kreisturnfestes im Juli 1954 dürften in vielen Familien für Gesprächsstoff sorgen.
Rothkamps Engagement ist nicht unbeachtet geblieben. 2021 wird er für seine Verdienste mit dem Rheinland-Taler ausgezeichnet, den der Landschaftsverband Rheinland an Menschen verleiht, die sich in besonderer Weise um die Kultur verdient gemacht haben.
Hans J. Rothkamp: „Brühl – zwischen Neuanfang und Wirtschaftswunder“. Eine nostalgische Bilderreise. Sutton-Verlag Erfurt, 120 Seiten, 24,99 Euro. Erhältlich in der Buchhandlung Karola Brockmann.