Folgen der TrockenheitIm Schlosspark Brühl wird das Wasser knapp
Brühl – Auch wenn die Temperaturen zuletzt nicht mehr so hoch waren, haben die Mitarbeiter der Gärtnerei des Schlossparks mit dem Bewässern von Blumen und Bäumen alle Hände voll zu tun. „Die Trockenheit bereitet uns viel Arbeit“, sagt Ufuk May, Gärtnerischer Leiter des Schlossparks.
Angesichts des Klimawandels, der sich offenbar bereits mit trockeneren Sommermonaten bemerkbar mache, müsse man sich etwas einfallen lassen, um die Gartenpracht zu erhalten. „Früher haben wir einen Mitarbeiter für die Bewässerung eingesetzt, heute sind es zwei“, sagt May. Zudem setze man auf technische Hilfsmittel.
Wasser kommt effektiver an die Wurzeln
Als probates Mittel haben sich Baumbewässerungsbeutel bei Tests im vergangenen Jahr erwiesen. Diese „Treegator“ genannten Kunststoffsäcke werden an Baumstämmen befestigt und mit Wasser befüllt. Rund 60 Liter Flüssigkeit sickern dann durch kleine Löcher in der Unterseite der Säcke ins Erdreich.
„Wenn wir die Bäume wie früher üblich mit dem Schlauch bewässern, fließt ein Teil des Wassers oberflächlich ab. Mit den Säcken landet die Feuchtigkeit kontinuierlich und nahezu komplett in den Wurzelballen“, erklärt May.
Zum Einsatz kommen die Beutel derzeit beispielsweise bei den rund 30 Jahre alten Kastanien entlang des Mönchweihers. „Die Bäume sahen nicht gut aus, wir mussten etwas unternehmen“, sagt May. Denn das Wasser des Weihers habe die Kastanien nicht in ausreichendem Maße erreicht.
Bei Neuanpflanzungen an markanten Stellen wird bereits eine Drainage verlegt. So können die im vergangenen Jahr gesetzten Linden an der Ostseite von Schloss Augustusburg über Rohre bewässert werden. Diese sind spiralförmig im Erdreich verlegt und perforiert.
Dennoch ist die Bewässerung noch längst nicht flächendeckend. Für die Rasenflächen sei eine automatische Anlage sicherlich wünschenswert, betont May. Doch den gesamten Park könne man unmöglich künstlich bewässern.
Folgen des Sommers 2018
Derzeit müssten einige Bäume gefällt werden, die die Trockenheit des vergangenen Jahres nicht verkraftet hätten, berichtet der Fachmann. Auch alte Buchen seien betroffen.
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„Das ist eine traurige Entwicklung“, sagt May. Man sei noch dabei, langfristige Maßnahmen zum Erhalt des Parks zu entwickeln und suche dabei den Austausch mit den Fachleuten in anderen Parks.