Die rund 50 Demonstranten der Gruppe „Gemeinsam für Brühl“ suchten in der Innenstadt das Gespräch mit Passanten und Vertretern der AfD.
Lob für EngagementGruppe aus Brühl nutzt Telefonkette, um Demos gegen die AfD zu starten
In dicken weißen Buchstaben stand auf dem roten Banner „Zusammenhalt gegen die AfD“. Drumherum hatten sich etwa 50 Demonstranten der Gruppe „Gemeinsam für Brühl“ versammelt. Knapp 20 Meter entfernt standen AfD-Mitglieder, die mit ihrer Kandidatin Europawahlkampf machten. Dazwischen hatte die Polizei Stellung bezogen.
Denn es war kein Zufall, dass die AfD und Mitglieder von „Gemeinsam für Brühl“ erneut zeitgleich in der Brühler Innenstadt auftraten. „Wir haben inzwischen eine Telefonkette gegründet“, berichtete Ralph Jeckel von „Gemeinsam für Brühl“. Zudem sei ein Signal-Chat ins Leben gerufen worden, um auch schriftlich und zeitnah Informationen auszutauschen. „Die Idee ist, dass wir so sehr spontan reagieren können“, erklärte er.
Brühl: Telefonkette löst Gegenveranstaltung aus
Sobald sie erfahren, dass von der AfD, der Querdenkerszene oder anderer rechter Gruppierungen Veranstaltungen in Brühl geplant seien, werde die Telefonkette ausgelöst, um eine Gegenveranstaltung zu organisieren.
So war es auch am Freitag. Erst am Mittwoch hätte die Gruppe von dem AfD-Stand in der Innenstadt erfahren. „Und jetzt stehen wir hier mit rund 50 Leuten“ gegen die AfD und für die Demokratie, sagte Jeckel.
Er und die anderen Demonstrierenden hielten Plakate hoch mit Zitaten von AfD-Politikern, darunter auch menschenverachtende Zitate. „Damit wollen wir den Passanten hier die Augen über die AfD öffnen und ihnen die Brisanz dieser Partei vor Augen halten“, erklärte Reiner Besse von „Gemeinsam für Brühl“.
Tatsächlich gab es viele Gespräche mit Passanten, aber auch Gespräche der Demonstranten mit AfD-Mitgliedern. Die Passanten in Brühl verfolgten die Demonstration von „Gemeinsam für Brühl“ interessiert.
Viele blieben stehen und lobten das Engagement für Demokratie. Etliche nutzten die Gelegenheit für Gespräche, und meldeten Interesse an, selbst Mitglied der Telefonkette von „Gemeinsam für Brühl“ zu werden. Die Polizei sprach am Mittag von einer ruhigen Veranstaltung.